„Mein Gott, wie schön ist deine Welt“ – dieses Stoßgebet hat Josef Höfler oft auf den Lippen, wenn er aus dem Fenster schaut. Von seiner Wohnung an der Kirchstraße in Lippach, direkt gegenüber der Kirche St. Katharina, hat er einen schönen Blick über die Jagstauen und die Felder in Richtung der bewaldeten Hügel des Grombergs. „Ich fühle mich sehr wohl hier und ich hoffe, dass ich hier bleiben darf“, sagt er. Seit fast zehn Jahren ist der Priester als Pensionär in Lippach in der Seelsorgeeinheit Kapfenburg zuhause. Und nach wie vor gern im Einsatz.
In der Regel jeden Tag feiert Höfler eine Heilige Messe in einer der fünf Gemeinden der Seelsorgeeinheit. „Das ist katholisch: Die Messe gehört zum Leben. Dafür bin ich geweiht worden“, sagt er ganz selbstverständlich und fügt gleich hinzu: „Ich bin froh und dankbar, dass ich das noch machen kann.“ Nur das Treppensteigen werde zunehmend beschwerlich.
Rund 21.000 Heilige Messen gefeiert
Demnächst werden es 21.000 Messen sein, die er in seinem langen Priesterleben zelebriert hat – ein Leben, das 1942 in Neumarkt in der Oberpfalz begann und das mit der Priesterweihe in seiner Heimatkirche, der Hofkirche, am 5. Juli 1970 seine entscheidende Richtung bekam. „Nicht Herren eures Glaubens sind wir, sondern Diener eurer Freude“ (2 Kor 1,24) lautete sein Primizspruch, den er übrigens mit Joseph Ratzinger, dem emeritierten Papst Benedikt XVI., gemeinsam hat.