Seit November 2020 unterstützt der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) Bibliotheken und Archive bei der digitalen Weiterentwicklung. Das Programm ist Teil des Rettungs- und Zukunftsprogramms NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Im Rahmen des Projekts „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive“ hat auch das Diözesanarchiv Rottenburg ein Digitalisierungsprojekt gestartet.
Ziel des Projekts ist es, die älteren Kirchenbücher der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu digitalisieren und online zu stellen. Dadurch werden diese wertvollen und oftmals im Bestand gefährdeten Kulturgüter geschont und gleichzeitig eine komfortable, zeit- und ortsunabhängige Nutzung der Kirchenbücher ermöglicht. Tauf-, Ehe- und Sterberegister waren vor der Einführung staatlicher Register im Jahr 1876 die einzigen systematischen Verzeichnisse des Personenstands. Sie sind somit zentrale Quellen für die Erforschung der eigenen Familiengeschichte.
Darüber hinaus bieten die Kirchenbücher Daten und Fakten, auf deren Grundlage eine breite wissenschaftliche Forschung möglich ist, etwa zur Demografie und zur Kultur-, Sozial- und Medizingeschichte.
Das Diözesanarchiv verwahrt derzeit etwa 5.000 Kirchenbücher der Kirchengemeinden der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Teilweise reichen sie bis in das 16. Jahrhundert zurück. Seit August 2021 wurden bereits über 3.000 Kirchenbücher (496.040 Digitalisate) aus mehr als 300 Kirchengemeinden digitalisiert.
Die Digitalisate sollen ab 2023 nach und nach online gestellt werden. Im Anschluss an die staatliche Förderung wird die Digitalisierung mit Eigenmitteln fortgesetzt.