Unsterblich sein, das ist ein alter Menschheitstraum. Bisher schien dieser Traum nie-mals Realität zu werden, doch die digitale Welt und die KI – die Künstliche Intelligenz – könnten es möglich machen, dass wir Menschen als digitale "Avatare" auch nach unserem Tod weiterexistieren. In der neuesten Ausgabe von "Alpha & Omega – Kirche im Gespräch" geht es um solche digitalen Abbilder, die aus den Daten erschaffen werden, die jemand im Laufe des Lebens hinterlässt. "Never have to say goodbye" heißt ein Werbeslogan der so genannten "Digital Afterlife Industry". Nach dem Tod weiter Kontakt halten, die Stimme und das Aussehen von verstorbenen Angehörigen weiter um sich haben – ist das wirklich wünschenswert oder doch eher eine Horror-Vorstellung? Wie wirken sich diese Entwicklungen auf Trauerprozesse aus und auf die Erinnerungskultur insgesamt?
Dazu nimmt in der Sendung der Soziologe Matthias Meitzler von der Universität Tübingen Stellung. Er ist Mitherausgeber des "Jahrbuchs für Tod und Gesellschaft" und hat in den letzten Jahren an einem Projekt mitgearbeitet mit dem Titel "Ethik, Recht und Sicherheit des digitalen Weiterlebens – Edilife".