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Dr. Dietmar Horst leitet Dekanat Heidenheim

Dekanewahl in Heidenheim: Dieter Knolmar, Co-Vorsitzender des Dekanatsrats (links), gratuliert Dr. Dietmar Horst, leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Härtsfeld, zur Wahl als Dekan. Im Hintergrund (Bildmitte): Domkapitular Dr. Detlef Stäps. Foto: DRS/Jerabek

Dr. Dietmar Horst, leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Härtsfeld, ist neuer Dekan des Dekanats Heidenheim.

In der Wahlversammlung erhielt Horst 37 der 41 abgegebenen Stimmen. Der 57-Jährige war bereits seit Oktober 2014 stellvertretender Dekan und leitete nach dem Stellenwechsel des bisherigen Dekans Prof. Dr. Sven van Meegen nach Ellwangen das Dekanat Heidenheim kommissarisch. Zum neuen stellvertretenden Dekan wählte die Versammlung den Heidenheimer Pfarrer Tuan Anh Le. Ilse Ortlieb, seit 2010 Dekanatsbeauftragte, wurde in ihrem Amt bestätigt.

Dietmar Horst leitet seit 2007 zusammen mit Pfarrer Bernd Hensinger die Seelsorgeeinheit Härtsfeld, die acht Pfarreien und elf Gottesdienstorte umfasst. Bevor er die Laufbahn des Pfarrers einschlug, arbeitete Horst, der in Elektrotechnik promoviert hat, als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Netzwerk- und Systemtheorie an der Universität Stuttgart. Nach der Priesterweihe 2003 in Rottenburg absolvierte er seine Vikarszeit in Stuttgart und in Trossingen. „Ich bin gerne Dekan eines kleinen Dekanats“, sagte Horst mit Blick auf die Erfahrungen, die er seit April bereits als kommissarischer Dekan sammeln konnte. Sich in Rottenburg für die Kirchengemeinden einzusetzen bei Fragen und Problemen, also als Bindeglied und Mittler zwischen Kirche vor Ort und den zuständigen Stellen der Diözesanleitung zu wirken, das sieht Horst als eine wichtige Aufgabe als Dekan an. Auch die Arbeit der Katholischen Erwachsenenbildung im Kreis Heidenheim, deren Vorstand er angehört, und die Ökumene liegen ihm am Herzen.

INFO: Aufgaben des Dekanats

Mit dem Ziel, das kirchliche Leben zu stärken und zu entfalten, leisten die Dekanate Unterstützung der Priester und der pastoralen Mitarbeiter bei der Wahrnehmung ihrer seelsorglichen Aufgaben und vernetzen die kirchliche Arbeit durch besondere Dienste und Angebote der Seelsorge und Hilfe wie Jugendreferat, Klinikseelsorge und Betriebsseelsorge. Außerdem setzen sie Ziele, Konzepte und Prozesse der Diözese in ihrem Gebiet um und wirken mit in der fachlichen Aus- und Fortbildung und der spirituellen Stärkung der ehrenamtlichen Dienste. Seit der Dekanatsreform 2006 sind die Dekanate in ihrer Fläche den Landkreisen angeglichen. Das erleichtert es den Dekanen, die Kirche in regionalen Belangen in Politik, Kultur und Gesellschaft zu vertreten.

Ähnlich wie bei der Wahl des Bundespräsidenten kommt die Wahlversammlung eines Dekans nur zu diesem Zweck zusammen. Dieser Wahlversammlung gehören stimmberechtigte Mitglieder des Dekanatsrats, darunter Delegierte aus den Seelsorgeeinheiten und Vertreter der katholischen Verbände, sowie in gleicher Anzahl Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten an.

Ein „Heimspiel“ hatte bei der Dekanewahl der Kandidat für das Amt des stellvertretenden Dekans: Pfarrer Tuan Anh Le ist seit 2014 Pfarrer der Gemeinden St. Maria in Heidenheim und Christkönig in Mergelstetten, seit September 2019 auch von der Gemeinde Zur Heiligsten Dreifaltigkeit (Seelsorgeeinheit Heidenheim). Nach der Priesterweihe 2010 in Ehingen arbeitete er als Vikar in Bad Schussenried und in Schorndorf. Zu seinen Stärken zählt er sein Improvisationstalent und engagiert sich mit besonderer Freude in der Firmkatechese.

Kraatz: Gestaltungsmöglichkeiten nutzen

Die Jugendarbeit und die Familienpastoral liegen auch der Dekanatsbeauftragten Ilse Ortlieb am Herzen, die die dienstälteste Mitarbeiterin im Dekanatsleitungsteam ist; seit 2010 bringt die Gemeindereferentin der Seelsorgeeinheit Heidenheim-Nord ihre Erfahrungen als pastorale Mitarbeiterin und (Familien-)Frau in die Arbeit im Dekanat ein.
Domkapitular Dr. Detlef Stäps als Gebietsreferent, also Vertreter des Bischofs, und Dieter Knolmar, Co-Vorsitzender des Dekanatsrats, leiteten die Wahlversammlung. Vorangegangen war ein kurzer Impuls zum Thema Demokratie und Mitgestaltung. Demokratie stehe weltweit unter Druck, sagte Dekanatsreferentin Gabriele Kraatz. Deshalb gelte es, „dort, wo wir gestalten können“ – dazu zähle auch eine Wahlversammlung wie an diesem Abend –, dies auch zu nutzen. Ein Text von Gioconda Belli steuerte einige Gedanken bei.

Gebietsreferent Stäps informierte in seiner Funktion als Leiter der Hauptabteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat über die Flüchtlingssituation in bzw. aus der Ukraine. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart, die in über 80 Ländern soziale und pastorale Projekte fördert, verfügt in der Ukraine über ein gutes Netzwerk von Partnern, um vor Ort zu helfen. Schon in der allerersten Woche des Krieges habe die Diözese 400.000 Euro als Nothilfe für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt, berichtete Stäps. Wichtig sei und bleibe aber auch das Gebet.

Den Glauben an Jesus Christus voranbringen

In seinem persönlichen Wort zum Abschluss der Wahlversammlung äußerte sich der neugewählte Dekan sehr dankbar: für überstandene Erkrankungen, für all diejenigen, die im Dekanat mitarbeiten, für jede Unterstützung, die ihm zuteil geworden ist. „Wir engagieren uns in unserer Kirche nicht deshalb, weil unsere Kirche so toll ist, sondern weil wir gläubige Menschen sind und den Glauben an Jesus Christus voranbringen wollen“, damit er auch für andere Menschen sinnstiftend werden könne, sagte Horst.

 

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