Für herausragende Aktivitäten zum Erhalt, zur Errichtung oder zur Dokumentation christlicher Wegzeichen wie Feld- oder Hofkreuze, Kapellen, Bildstöcken oder anderen christlichen Kleindenkmalen hat die diözesane Stiftung Wegzeichen-Lebenszeichen-Glaubenszeichen die Stiftungspreise 2024 vergeben. Aus zahlreichen Bewerbungen aus allen Teilen der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurden 18 beeindruckende Projekte ausgezeichnet, berichtet Jörg Sauter, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung.
„Sehr erfreulich ist, dass sich auch drei Jugendgruppen mit ihren Projekten beworben haben, die alle mit dem Jugendstiftungspreis ausgezeichnet werden konnten“, betont Sauter. Und er ergänzt: „Alle Preisträger haben sich in vorbildlicher Weise um christliche Kleindenkmale gekümmert, diese entweder instandgesetzt, neu errichtet oder über sie berichtet. Der Vorstand und Stiftungsrat danken und gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich für ihren Einsatz zum Erhalt christlicher Wegzeichen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.“
Die Preisträger des Stiftungspreises 2024 sind:
Herbert Schmid aus Lauterach (Dekanat Ulm-Ehingen), der mit großem Engagement und mit viel Initiative ein neues beeindruckendes Feldkreuz an einem viel befahrenen Radweg in Lauterach erstellt und aufgestellt hat. Alle Arbeiten wurden in Eigenarbeit und mit ausgesuchtem Material durchgeführt. Als beeindruckendes Glaubenszeichen lädt das Kreuz nun an einem viel befahrenen Radweg zum Innehalten und zum Gebet ein.
Die Musiker von „Jakobs Stubenmusik“ aus Bad Mergentheim-Markelsheim (Dekanat Mergentheim) haben die Statue des Heiligen Josef sowie eine Einfassung aus Natursteinen, die in den Weinbergen von Markelsheim steht, sorgfältig restauriert. „Gleichzeitig werden mit der Preisverleihung auch die zahlreichen bisherigen Initiativen der Gruppe zum Erhalt und zur Errichtung von christlichen Kleindenkmalen in Markelsheim gewürdigt“, sagt Sauter.
Eine Gruppe von Kirchengemeinderäten der katholischen Kirchengemeinde St. Petrus aus Wangen-Deuchelried (Dekanat Allgäu-Oberschwaben) hat für die Landesgartenschau in Wangen 2024 im dortigen „Garten der Kirchen“ eine auch weiter verwendbare Ausstellung über Wegkreuze, Kapellen und Bildstöcke auf der Gemarkung Deuchelried erstellt. Damit leistet die Gruppe einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Wertschätzung dieser und ähnlicher christlicher Kleindenkmale.
Die Gruppe „Donnerstag-Seniorenwanderer-Bierlingen („DoSenBier“) aus Starzach-Bierlingen (Dekanat Rottenburg) erstellte auf der Anhöhe „Sulzauer Kapf“ gemeinschaftlich und mit viel Engagement in Handarbeit ein fünf Meter hohes Wegkreuz aus Holz. Möglich wurde dies durch ein durch die Mitglieder der Gruppe geschaffenes breites Netzwerk aus vielen Personen und Handwerkern, die damit zusammen ein beeindruckendes Zeichen des Glaubens setzten.
Johannes Götz aus Schlier (Dekanat Allgäu-Oberschwaben) hat ein künstlerisch und kulturhistorisch wertvolles Feldkreuz vorbildlich und sorgsam restaurieren lassen. Das beeindruckende und regionaltypische Glaubenszeichen erstrahlt heute wieder in altem Glanz und lädt nun wieder zum Innehalten und zum Gebet ein.
Die Familie Vetter aus Itzlingen (Dekanat Ostalb) hat einen seit Generationen im Familienbesitz befindlichen Marien-Bildstock fachgerecht und sorgsam restauriert. Zusammen mit zwei flankierenden Lindenbäumen und einer neu errichteten Sitzbank lädt dieser Bildstock nun wieder zum Innehalten und Gebet ein.
Daniel Hofer aus Schöntal-Berlichingen (Dekanat Hohenlohe) schuf in aufwendiger Eigenarbeit einen neuen Bildstock in Form eines Wegkreuzes und sorgte dafür, dass dieser an einem viel frequentierten Pilger- und Wanderweg aufgestellt wurde.
Der Kultur- und Förderverein Rupertshofen (Dekanat Biberach) kümmerte sich um die Sanierung, Neugestaltung und Neuerrichtung eines aus Metall gefertigten Feldkreuzes an einem alten Standort am Radweg von Rupertshofen nach Ahlen. Die Geschichte des Kreuzes wurde im Zuge der Sanierungsarbeiten detailliert dokumentiert und wurde so für die Nachwelt erhalten.
Der Heimatkreis Fridingen e.V. (Dekanat Tuttlingen-Spaichingen) nahm sich der Renovierung der 270 Jahre alten „Kapelle zum gegeißelten Heiland“ bei der Ziegelhütte in Fridingen an. Dabei wurde die im Inneren befindliche Figur des gegeißelten Heilands aufwendig und fachmännisch restauriert und die die Figur umgebende Kapelle, welche die Form eines großen Bildstocks hat, sorgsam innen und außen saniert und wiederhergestellt.
Die Mitglieder des ehrenamtlichen Teams „St. Urban unterwegs“ aus Oberndorf-Beffendorf (Dekanat Rottweil) führten an den Tagen rund um Christi Himmelfahrt 2024 eine Mitmach-Rundtour durch, deren Strecke sich an neun Feldkreuzen in der Gemarkung Beffendorf orientierte. In der Tour, für die eine spezielle Karte erstellt wurde, war jedes dieser Feldkreuze als eigenständige Station eingeplant. Sie konnte als Radtour oder ausgiebige Wanderung durchgeführt werden und war im Stil einer kleinen Schatzsuche aufgebaut.
Die Ave Glöcklein-Gruppe aus Oedheim-Degmarn (Dekanat Heilbronn-Neckarsulm) sanierte in bemerkenswerter Weise und mit viel ehrenamtlichem Engagement die äußere und innere Bausubstanz einer Lourdes-Grotte und renovierte die darin befindlichen, beschädigten Heiligenfiguren in aufwendiger Weise. Gleichermaßen kümmerte sich die Gruppe um zahlreiche weitere sakrale Kleindenkmale in ihrer Region und trägt so in vorbildlicher Weise zu deren Erhalt bei.
Erich Müller aus Wangen-Neuravensburg (Dekanat Allgäu-Oberschwaben) setzt sich seit vielen Jahren intensiv und engagiert für christliche Kleindenkmale in den Pfarreien Roggenzell und Schwarzenbach ein und hat so insgesamt 17 Wegkreuze vor dem Verfall bewahrt. Gleichermaßen platzierte er das Thema „christliche Wegzeichen“ in der Öffentlichkeit und der Presse und trägt damit einen wichtigen Teil zur Öffentlichkeitsarbeit für bedrohte christliche Kleindenkmale in seiner Region bei.
Die Gruppe „Mittwochswanderer und ehemaligen Minis“ aus Villingendorf (Dekanat Rottweil) hat einen von ihnen in den 1970er-Jahren selbst gestifteten und erstellten Bildstock vorbildlich restauriert und neugestaltet. Dadurch hat sie diesen Bildstock als Stätte des Innehaltens und des Gebets erhalten und in neuer Form in das Bewusstsein der Menschen zurückgeholt.
Die Dorfgemeinschaft Wennedach aus Wennedach (Dekanat Biberach) errichtete einen neuen und unkonventionellen Bildstock, bei dem ein von einem iranischen Flüchtling gemaltes Marienbild im Mittelpunkt steht. Der moderne Bildstock ist damit neben seiner spirituellen Aussage auch ein Zeichen und Bekenntnis für eine humane Welt, in der andere Religionen und die Herkunft aus anderen Regionen nicht als trennend, sondern als bereichernd empfunden werden.
Christoph Rommel aus Schelklingen-Justingen (Dekanat Ulm-Ehingen) hat ein beeindruckendes ökumenisches Hofkreuz erstellen lassen und es auf seiner landwirtschaftlichen Hofstelle in Schelklingen-Justingen aufgestellt. Das Hofkreuz bezieht sich einerseits auf die Vergangenheit und auf die lange Tradition von Hofkreuzen in der Familie Rommel und setzt andererseits für die Zukunft ein Zeichen der Ökumene, da Christoph Rommel katholisch und seine Ehefrau evangelisch ist.
Jugendstiftungspreis:
Eine Gruppe aus Landjugend und Ministrant:innen aus Beuren bei Isny (Dekanat Allgäu-Oberschwaben) hat im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) einen bestehenden Bildstock restauriert und zusätzlich ein neues, modernes Wegzeichen mit Aussichtspunkt geschaffen – ein Findling, kunstvoll gestaltet mit Mosaiken und Bildern. Neben der wichtigen Erhaltung bestehender christlicher Weg- und Glaubenszeichen entstand so unter dem Motto „Schritt für Schritt gemeinsam auf einem Weg“ ein einladender Andachts-, Ruhe- und Erholungsplatz mit äußerst kreativen und schönen Gestaltungselementen.
Die Pfarrjugend Uttenweiler (Dekanat Biberach) hat im Rahmen der 72-Stunden-Aktion unter Beteiligung von insgesamt 55 Kindern und Jugendlichen sowie den Betreuerinnen und Betreuern einen schönen Bildstock errichtet und neu gesetzt. Mit den in den Bildstock integrierten und von den Kindern und Jugendlichen selbst gestalteten, sehr kreativen Mosaikbildern lädt der Bildstock, der in Form einer Stele gearbeitet ist, nun zum Verweilen, Betrachten, zur inneren Einkehr und zum Gebet ein.
Die Mitglieder der Katholischen Jugend und die Ministrant:innen der Kirchengemeinde St. Michael aus Remshalden (Dekanat Rems-Murr) haben im Rahmen der 72-Stunden-Aktion zwischen Geradstetten und Grunbach ein neues, selbst gestaltetes Wegkreuz errichtet. Damit entstand ein neues und modernes christliches Glaubenszeichen, das mit seiner liebevoll gestalteten Umgebung aus Garten und Insektenhotel als Station für Prozessionen genutzt werden kann.



