Der Katholische Medienpreis ist am 3. November zum 20. Mal verliehen worden. Der Festakt der Deutschen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten e. V. (GKP) und dem Katholischen Medienverband e. V. (KM.) fand mit mehr als 250 Gästen während des Katholischen Medienkongresses (2.bis 4. November) im LVR Landesmuseum in Bonn statt. 173 Beiträge wurden eingereicht und von einer Fachjury gesichtet.
Ohne einen starken und unabhängigen Journalismus
können wir die Krisen unserer Zeit nicht meistern.
Kardinal Reinhard Marx
Kardinal Reinhard Marx (München und Freising), Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, nahm die Auszeichnungen vor und betonte in seiner Ansprache: "Für mich ist eindeutig: ohne einen starken und unabhängigen Journalismus können wir die Krisen unserer Zeit nicht meistern."
Als Kirche seien wir in der Verantwortung, den Journalismus zu stärken, denn "Medien schaffen Diskursräume, die die Menschen zusammenführen, sie kritisieren und offenbaren Fehlentwicklungen und Missstände, natürlich auch in der Kirche". Funktionierende Medien seien eine Säule unserer Gesellschaft, die dauerhaften Schieflagen entgegenwirken könne. "Unsere diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger haben sich auf genau diese Suche begeben, um berührende und gesellschaftlich relevante Geschichten zu erzählen", so Kardinal Marx.
Hauptpreis für die Dokumentation "Wie Gott uns schuf"
Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an das Autoren-Team Hajo Seppelt, Katharina Kühn, Marc Rosenthal und Peter Wozny in der Kategorie Fernsehen für die Dokumentation "Wie Gott uns schuf – Coming-Out in der Katholischen Kirche" (beauftragt von rbb/SWR/NDR, ausgestrahlt in der ARD am 24. Januar 2022) über das Coming-Out von 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen Kirche in unterschiedlichen Positionen.
In ihrer Laudatio nannte die Journalistin und Moderatorin Anne Will den Film eine "kollektive Erleichterung": "Es brauchte diesen Film, damit 100 von ihnen den Mut fanden, sich zu öffnen. Der Film ist damit mehr als ein Film. Er ist ein monumentaler Befreiungsschlag."
Vor der Preisverleihung hatte die Initiative #OutInChurch den katholischen Bischöfen vorgeworfen, die Auszeichnung des Films sei lediglich eine "Imagekampagne". "Solange seitens der Bischöfe keine konkreten Taten folgen, nimmt #OutInChurch die Verleihung eines Medienpreises als Versuch einer reinen Imagekampagne auf dem Rücken
queerer Menschen wahr", heißt es in einer Stellungnahme.