Nach einem Jahr Umbauzeit haben die Franziskanerinnen von Reute am Sonntag ihren neu gestalteten Klosterfriedhof eingeweiht. „Ein Zukunftsprojekt Klosterberg mit dem Friedhof zu beginnen, ist zumindest ungewöhnlich“, erläuterte Generaloberin Schwester Maria Hanna Löhlein in ihrer Begrüßung. Es spreche jedoch für den weiten Blick der Hoffnung, den die Schwestern mit dem gesamten Projekt verbänden. „Wenn wir im Angesicht der Endlichkeit aufatmen können, weil die Hoffnung unseres Glaubens gerade am Totpunkt unseres Lebens zum eigentlichen bleibenden Leben aufscheinen will, dann beginnen wir hier genau richtig“, fuhr sie fort.
Die Einweihung markiert für die Franziskanerinnen den Abschluss des ersten Bauabschnitts ihres groß angelegten Klosterbergprojekts, für das Bischof Dr. Gebhard Fürst im September 2022 den Grundstein gelegt hatte. Zur Einweihung kam Weihbischof Thomas Maria Renz nach Reute. Spannung und Neugier waren bei den rund 100 eingeladenen Gästen und den Schwestern groß. Handwerker und Bauarbeiter hatten den Friedhof noch bis kurz vor der Einweihung fest in Beschlag. Am deutlichsten sind die Veränderungen bei der Neuordnung der Gräberfelder und den neuen zentralen Elementen erkennbar.
Zentrum des Friedhofs ist nun das begehbare Steinlabyrinth. Auf über 3.300 Klinkerziegeln sind die Namen aller verstorbenen und lebenden Schwestern mit ihrem Professdatum eingraviert. Auch für zukünftige Schwestern sind Steine reserviert. Das Labyrinth, so Schwester Maria Hanna, sei ein uraltes Symbol, das für Verwandlung und Neubeginn stehe. „Die Mitte ist im Labyrinth der Platz der Wende, der Verwandlung, aber auch der Platz der Auseinandersetzung, des Kampfes“, erklärte sie. Mehr als ein Viertel der Steine im Labyrinth wurde über den Förderverein Klosterberg Reute e.V. und durch Steinpaten finanziert.