Gemeinsam freuen sich die Vertreter:innen der Malteser und der diözesanen Mutter-Teresa-Stiftung über den Start des Projekts „Treffpunkt M – Mit dabei und Miteinander“ gegen Alterseinsamkeit und -armut in Bietigheim-Bissingen. „Wir sind stolz, dieses Projekt der Malteser aus unseren Stiftungsmitteln großzügig unterstützen zu können. Es zeigt, wie viel möglich ist, wenn gute Ideen, innovatives Denken sowie praxisbezogene Ansätze und Mut zusammenkommen“, sagte Jörg Sauter, Vorstand der Mutter-Teresa-Stiftung, anlässlich einer Vorstellung der Initiative. Sein Vorstandskollege Michael Leser sprach angesichts der vielfältigen Aktivitäten im „Treffpunkt M“ von einem „Leuchtturmprojekt“ mit Strahlkraft für die gesamte Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Früher stadtbekanntes Café
Laut Klaus Weber, Diözesangeschäftsführer der Malteser, bietet der „Treffpunkt M“ viele kostenlose und niederschwellige Angebote für Seniorinnen und Senioren und schafft so die Basis für Teilhabe. Eine Besonderheit dabei ist, dass die Malteser für den „Treffpunkt M“ die Räumlichkeiten eines ehemals stadtbekannten Bietigheimer Cafés in zentraler Lage in der Stuttgarter Straße und nahe dem Bahnhof angemietet haben. „Der Standort ist vielen Menschen bekannt, was es den Gästen erleichtert, die Angebote des Treffpunkts anzunehmen, der seit Ende 2023 geöffnet ist“, sagte Weber. Malteser-Bezirksgeschäftsführerin Jessica Koch ergänzte: „Wir wollen einen Ort, an dem jede und jeder sein kann und willkommen ist. Das konkrete Programmangebot konnte mit Hilfe der Stiftungsförderung geschaffen werden.“
Viele Betroffene sind kaum zu erreichen
„Man nimmt einen bekannten, vertrauten Ort, schafft ein Angebot und bietet Hilfe zur Selbsthilfe“, fasste Leser zusammen. Dies sei eine „kluge und durchdachte Mischung“, die „hoffentlich Nachahmung findet“. Oft fehlten Ansätze, um überhaupt Projekte gegen Altersarmut und -einsamkeit entwickeln zu können, berichtete der Stiftungsvorstand. Denn viele Betroffene verließen ihr Zuhause kaum noch und seien somit kaum zu erreichen. Die Mutter-Teresa-Stiftung habe auf dieses große gesellschaftliche Problem reagiert, indem sie einen ihrer Förderschwerpunkte in genau diesen Bereich legte. Das Projekt „Treffpunkt M – Mit dabei und Miteinander“ werde durch die Stiftung für drei Jahre mit 85.773 Euro unterstützt. Dabei betonten Leser und Sauter unisono, dass die Vernetzung zwischen Ehrenamtlichen und Besucher:innen vor Ort das Besondere an dem Projekt in Bietigheim-Bissingen sei. „Es ist ein Geben und Nehmen.“
Ehrenamtliche unterstützen
Judith de la Vega, Koordinatorin des Projekts „Treffpunkt M“, startete bereits im Januar die ersten Angebote. „Inzwischen sind das wöchentliche Gedächtnistraining und das ‚Digitale Fitnessstudio 60+‘, bei dem ehrenamtliche IT-Berater die Seniorinnen und Senioren bei allen Fragen rund um die digitale Kommunikation unterstützen, sehr gefragt“, berichtete sie. „Das Schöne ist, dass die Menschen fit im Umgang mit dem Handy werden und digital kommunizieren können. Zudem hat sich inzwischen eine muntere Gruppe herausgebildet, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen sich auf die wöchentlichen Treffen im Treffpunkt. Daneben haben sich eine Sitztanz-Gruppe für Menschen, die weniger mobil sind, das „Gesellige Tanzen ohne Partner“ und ein Literaturtreff im Treffpunkt M etabliert“, sagte Judith de la Vega.
Besuchsdienst und "Senioren-Spa"
Für die kommenden Monate liegt der Fokus der Projektleiterin darauf, dass die Menschen den Weg in den „Treffpunkt M“ finden, und auf der Ausbildung neuer ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Der Zuspruch für das Projekt auch seitens des Ehrenamts in Bietigheim ist groß. Inzwischen engagieren sich dort 13 Frauen und Männer und acht befinden sich in Ausbildung. Als nächstes Angebot wird es einen Besuchsdienst geben, dessen Mitarbeitende die Senior:innen regelmäßig zu Hause besuchen, um gemeinsam etwas zu unternehmen, berichtete Judith de la Vega. „Im Herbst startet ein Reparaturcafé und der ‚Senioren-Spa‘ mit kostenlosem Friseur- und Nagelpflegeangebot. Mit einem ebenfalls für den Herbst geplanten Portrait-Projekt unter dem Titel ‚Die Schönheit des Alterns‘ werden zudem Fotografien im ‚Treffpunkt M‘ zu sehen sein, die die besondere Schönheit älterer Menschen hervorheben“, kündigte die Projektleiterin an.