Impulse für mehr Familienfreundlichkeit
Ewald Kohler hat als studierter Diplom-Verwaltungswirt und Diplom-Journalist nach der Umstrukturierung der Caritas Rottenburg-Stuttgart im Jahr 1996 die Regionalleitung übernommen. Unter seiner Führung entwickelte die Caritas-Region Bodensee-Oberschwaben ein Profil, das über das Angebot klassischer professioneller sozialer Dienstleistungen weit hinausreicht. Bereits in seinen Anfangsjahren als Caritas-Regionalleiter setzte Ewald Kohler Impulse für mehr Familienfreundlichkeit, lud Experten, Bürger sowie Entscheidungsträger aus Kommunalpolitik, Kirche und Gesellschaft zu regionalen Konferenzen für eine familienfreundlichere Kommunalpolitik in der Region ein.
Intern konzipierte er den neuen Caritas-Standort in der Ravensburger Seestraße als Familienzentrum in dem professionelle Beratungsangebote und niederschwellige Begegnungs- und Bildungsangebote unter einem Dach vereint waren. Als eines der ersten Unternehmen aus der Region und im Caritasverband beteiligte sich die Region am Audit „Familie und Beruf“ der Hertie-Stiftung und ließ sich 2004 als familienfreundliches Unternehmen zertifizieren. Anerkennung erwarb sich Ewald Kohler insbesondere mit dem Aufbau der Kinderstiftungen Ravensburg, Bodenssee und Kinderchancen Allgäu, um benachteiligten Kindern Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen.
Für diözesanweite Wohnrauminitiative Konzept entwickelt
Dieses Konzept war Vorbild für die anderen acht Caritas-Regionen, die ebenfalls Kinderstiftungen gründeten. Selbst in einer Großfamilie im Allgäu aufgewachsen, in der der Vater früh verstorben war, wusste Kohler um die Chancen, die Bildung und Förderung für Kinder eröffnen können. Auch für die diözesanweite erfolgreiche „Kirchliche Wohnrauminitiative“ entwickelte Ewald Kohler das Konzept und ging damit unter dem Namen „Herein“ an den Start. Die Grundidee wird quer durch die Diözese an vielen Orten umgesetzt, indem leerstehender Wohnraum durch Caritas-Mitarbeitende aquiriert und an benachteiligte Menschen vermittelt wird.
Gut vernetzt in Wirtschaft, Kommunen, Politik und Kirche, brachte Kohler die Caritas als soziale Akteurin ins Spiel. So setzte er mit dem Aufbau der „Solidarischen Gemeinden“ die Vision um, vor Ort solidaritätsstiftende Strukturen zu initiieren und generationenübergreifende Sorgekulturen zu entwickeln. Auch in ländlichen Gemeinden mit wenig Pflegeinfrastruktur sollen Menschen gut alt werden und möglichst lange selbstbestimmt zuhause leben können. Auf vielen Ebenen beförderte er so die Idee eines Zusammenhaltes in einer vielfältigen, offenen und alternden Gesellschaft.
Viele Bereiche mit ehrenamtlichem Engagement
Angestoßen durch die Herausforderungen der großen Fluchtbewegungen 2015 sah Kohler als sozialer Innovator die Notwendigkeit, die Kräfte in der Migrations- und Flüchtlingsarbeit besser zu bündeln und diese wirkungsvoller zu organisieren. Dies war der Ausgangspunkt für den Aufbau der Integrationszentren in Weingarten und Aulendorf, die die Caritas Bodensee-Oberschwaben 2018 – in enger Kooperation mit Kommunen und kirchlichen Partnern – auf den Weg brachte.
Neben den klassischen, professionellen Beratungsangeboten etablierte Ewald Kohler immer wieder zivilgesellschaftlich organisierte neue Angebote, in denen sich viele Bürger ehrenamtlich engagieren können. Mit der Gründung von Tafelläden, Fairkauf-Gebrauchtwarenkaufhäusern und Kinderstiftungen verfolgte er eine Vision einer Caritas, die zeitgemäße Antworten auf die Nöte der Menschen bietet und die Entwicklungen mit passenden weitsichtigen Angeboten begleitet.