Papst

"Ein wahrer Brückenbauer"

Kardinal Robert F. Prevost und Erik Thouet im Februar 2025 in Rom.

IDZ-Vorstandsmitglied Erik Thouet (rechts) traf im Februar diesen Jahres den damaligen Kardinal Robert F. Prevost anlässlich des Jubiläums für die Diakone im Heiligen Jahr 2025 in Rom. Bild: IDZ

Domkapitular Dr. Heinz Detlef Stäps erinnert sich gut an das Zusammentreffen mit dem damligen Kardinal Robert Francis Prevost, dem heutigen Papst. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Rainer Mozer

Kardinal Robert F. Prevost

Am 21. Februar 2025 hält Kardinal Robert Francis Prevost in der römischen St. Andreas Kirche eine Katechese zur Eröffnung der Feierlichkeiten rund um das Diakonatsjubiläum. Bild: IDZ

Robert Francis Prevost ist neuer Papst. Eine Delegation aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart traf ihn bei einem Rombesuch im Februar 2025.

Über der Sixtinischen Kapelle steigt weißer Rauch auf: Die im Vatikan versammelten Kardinäle haben mit Papst Leo XIV. den Nachfolger für den verstorbenen Papst Franziskus gewählt. Doch wer genau ist Robert Francis Prevost, mit dem viele nicht als dem neuen Papst gerechnet hatten?

Einen Hinweis darauf gibt Domkapitular Dr. Heinz Detlef Stäps, Leiter der Hauptabteilung „Weltkirche“ im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der den neuen Papst in diesem Jahr bereits getroffen hatte. Im Februar war er gemeinsam mit einer Delegation aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart nach Rom zur Studienkonferenz des Internationalen Diakonatszentrums (IDZ) mit dem Titel „Diakone: Frohe Zeugen der Hoffnung“ gereist. Im Anschluss nahm der IDZ-Vorstand an einer international besetzten Tagung des vatikanischen „Dikasteriums für den Klerus“ teil.

"Am wichtigsten war ihm das Gespräch"

Dr. Stäps erinnert sich: „Es war ein sonniger Nachmittag im Februar in Rom. Wir kamen in die eiskalte Kirche Sant’Andrea della Valle, um dort die Katechese eines amerikanischen Kardinals zu hören, der anlässlich des Heiligen Jahres in Englisch über den Dienst des Diakons sprach. Sein Name war Robert Francis Prevost.
Er war erst vor zwei Jahren von Papst Franziskus zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe ernannt und anschließend zum Kardinal erhoben worden. Als Erstes fiel auf, dass er absolut unprätentiös auftrat. Vor dem Altar stand ein goldener Stuhl bereit und weiter vorne ein einfacher, kleiner Tisch mit einem Holzstuhl. Aber er blieb lieber stehen – der Kontakt zu den Menschen, die ihm zuhörten, war ihm wichtig. Er hatte einen Zettel in der Hand, von dem er ab und zu einen Satz vorlas, aber das meiste sprach er frei, aus dem Herzen. Am wichtigsten war ihm das Gespräch mit den Zuhörerinnen und Zuhörern. Er nahm sich sehr viel Zeit für Fragen und ging auf alle, auch wenn sie kritisch waren, sehr genau ein. Realitätsbezogen empfand ich ihn, klug abwägend und trotzdem klar in seinen Aussagen.“

"Er war lange Missionar in Peru"

Und weiter erinnert sich Dr. Stäps: „Wenn er vom Dienst des Diakons sprach, so merkte man gleich, dass das für ihn nichts Fremdes war. Er war lange Missionar in Peru, und man spürte das an seiner einfachen, nicht überhöhten Art, an dem zupackenden Charakter seiner Worte und daran, dass er den Menschen in den Mittelpunkt stellte – nicht irgendwelche Hierarchien oder Ideologien. Den Dienst des Papstes wird er als Dienst am Frieden, als Dienst an der Einheit und als Dienst an den Menschen verstehen.“

Freundliche und zugewandte 'Stil' des Kardinals beeindruckt

Und IDZ-Vorstandsmitglied Erik Thouet fügt hinzu: "Im Februar konnte ich im Anschluss an die Studienkonferenz am 'Jubiläum der Diakone' im Heiligen Jahr in Rom teilnehmen. Gemeinsam mit vielen Diakonen aus der ganzen Welt und ihren Ehefrauen. Es wurden Katechesen angeboten, die nach Sprachgruppen aufgeteilt waren. Ich war bei der englischsprachigen, die von Kardinal Robert Prevost, Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe in der Kirche Sant`Andrea della Valle gehalten wurde. Er sprach über die Theologie des Diakonats im Sinne von Papst Franziskus. Er kennt die Situation der Diakone sehr gut, in den USA, in Lateinamerika und darüber hinaus und bringt weltkirchliche Erfahrung mit. Mich hat der freundliche und zugewandte 'Stil' des Kardinals beeindruckt und und die bescheidene Haltung, mit der er uns entgegen trat. Klare Gedanken, dann eine lange Zeit des aufmerksamen Zuhörens, des geduldigen Eingehens auf Fragen - auch auf kontroverse. Ihm ist eine missionarische Kirche wichtig, die aufbricht und zu allen Menschen geht. Kardinal Prevost hat uns ermutigt, dass wir als Diakone unseren Dienst mit Gott und den Menschen als frohe Zeugen der Hoffnung entschieden ausüben. Anschliessend konnte ich ihm noch die Grüße der Diakone unserer Diözese ausrichten, nicht ahnend, dass er bald Papst Leo XIV. sein würde. Ich bin zuversichtlich, dass er unsere Kirche mit ihren unterschiedlichen kulturellen Prägungen als ein wahrer Brückenbauer leiten wird."

Und auch Kilian Schadt, Geschäftsführer des IDZ in Rottenburg, der bei der Begegnung ebenfalls mit dabei, erinnert sich und sagt: „Ich habe Kardinal Prevost als aufmerksamen und humorvollen Menschen erlebt, der mit Tiefgang und wachem Geist über die Bedeutung der Diakone und ihren Auftrag für eine diakonische Kirche sprach.“

 

Weitere Nachrichten

Bischof
Bischof Dr. Klaus Krämer besucht die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) und feiert mit Rabbiner Yehuda Puschkin Schabbat.
Weiterlesen
Digitalisierung
Franziska Kirchert erklärt Bischof Dr. Klaus Krämer in der Ausstellung in den IPAI-Spaces, wie mit Hilfe eines Roboterarms ein Kunstwerk entstanden ist.
Bischof Dr. Klaus Krämer verschafft sich einen Einblick in den KI-Standort Heilbronn und spricht über ethische Fragen.
Weiterlesen