Weltkirche

Eine gerechte Welt schmeckt auch besser

Die Studenten Freddy Ball und Malte Tepper am Stand der Diözese. Foto Diözese Rottenburg-Stuttgart, Nelly Swiebocki-Kisling

Die Diözese zeigt sich auf der „Fair Handeln“, der Internationalen Messe für Fair Trade und global verantwortungsvolles Handeln.

Ein bunter, fairer Marktplatz

Die Menschen sehen glücklich aus auf dieser Messe, die einem bunten Marktplatz gleicht. An den zahlreichen Ständen in Halle 1 sehen sich Jung und Alt die bunten Kleider, die niedlichen Spielsachen aus Recyclingmaterial, den originellen Schmuck und die farbenfrohen Kunstwerke an. Sehr appetitlich sehen die fair hergestellten Leckereien aus, die auf kleinen Tischchen und Theken angeboten werden. Es riecht nach indischen Gewürzen und italienischen Kräutern. Darüber hinaus sind Verantwortliche Unternehmensführung (CSR), Nachhaltiges Finanzwesen, Nachhaltiger Tourismus, Bildungsangebote und Entwicklungszusammenarbeit vorrangige Themen auf der "Fair Handeln".

Die Kirche und ihre Netzwerke

In dieser Halle, direkt neben dem Gemeinschaftsstand der Diözese, steht auch der neue missio-Truck mit dem Motto "Eine Welt. Keine Sklaverei", vor dem Veronika Jung-Salcedo und Ursula Hötz von der Missio Diözesanstelle stehen und den Kindern kleine Engelsplaketten aus Blech und Segensbändchen mitgeben. Ursula Hötz erklärt, warum die Diözese auf der Messe ist: „Die kirchlichen Institutionen gehören zu den Gründerinnen des Fair Handelns. Die Kirche kann ja ihre Netzwerke nutzen und kommt in die kleinsten und entlegensten Ortschaften, um vor Ort Hilfe zu leisten.“ 

Moderne Sklaverei aufspüren

Die kleine Cecilia mit dem rosaroten Tüllröckchen zieht ihren Papa zu einem Kasten mit der Aufschrift „Fühl doch mal!“. Das Kind möchte ihre Hand in die kleinen Löcher stecken, fühlen und raten, welche Produkte durch Moderne Sklavenarbeit entstehen. In einem Loch steckt ein Teebeutel, im anderen Babykleidung, im nächsten ein Plastik- Kreuzfahrtschiff, eine Orange oder ein Handy. Es gibt kaum Produkte, die nicht in Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Ausbeutung oder Leibeigenschaft entstehen. Im Innenraum des Sattelanhängers laden fünf gestaltete Räume zu einer 25-minütigen Ausstellungsbegehung zum Thema "Moderne Sklaverei" ein.

Die Vielfalt des weltkirchlichen Engagements

Die Hauptabteilung Weltkirche der Diözese beteiligt sich gemeinsam mit mehreren Partnern mit einem Gemeinschaftsstand an der Messe und präsentiert vier Tage lang, von Donnerstag, 4. April  - Sonntag, 7. April 2024 ein vielfältiges Programm. Täglich um 12 Uhr ladt die Diözese zu einem Friedensgebetein. Neben der Weltkirche, missio, der Fairen Gemeinde und der Aktion Hoffnung sind der BDKJ, die Freiwilligendienste und die WELTfairÄNDERER am Stand. Sylvia Hank von der Hauptabteilung Weltkirche der Diözese hat Standdienst: „Wir versuchen die Vielfalt des weltkirchlichen Engagements, die Projekte globaler Verantwortung und die geschwisterliche Solidarität der Diözese auf die Messe zu bringen.“

Wein & Schokolade

Höhepunkte gibt es während der Messetage viele. Gleich am ersten Abend wurde während der "Nacht der Sinne" eine Verkostung und Info zu Fairtrade Wein und Schokolade geboten. Zum Chardonnay Reserva aus Chile gibt es Salzmandek Cassis Schokolade von GEPA, zum roten Carménère Reserva ein Stückchen Fleur de Sel Noir, zum Cabernet Sauvignon aus Südafrika wird ein Feinherb 55% gereicht.

„Altkleider ist für mich ein klasse Thema, weil es sich in jede Bevölkerungsschicht transportieren lässt. Da ist alles dabei, von der Pfanne bis zum Frack. Bei der Sortierung werden sogar 27 Tonnen Kuscheltiere gesammelt.“

Aktion Hoffnung-Botschafter Gerald Jantschik

Den etwa 20 Besuchern am Stand schmeckt es augenschenlich gut. Das Tasting macht Gerald Jantschik, der  viele Jahre bis zu seiner Pensionierung Mitarbeiter in der Diözese war und heute Botschafter der Aktion Hoffnung ist: „Wein ist mein Hobby. Als ich noch bei der Diözese war haben wir im Inklusionscafé der Caritas „Bohnenkaffee“ ein Schokoladen- und Weintasting angeboten. Das war ein Riesenerfolg. Heute bieten wir auch hier dieses tolle Pairing an“.

„Da ich Bekleidungstechnikerin bin ist mir die Weiterverarbeitung von Kleidung wichtig, dass Kleidung ein zweites Leben hat, aufgearbeitet wird und bei uns nichts im Müll landet.“
Aktion Hoffnung-Botschafterin Birgit Nauheimer

Jung und alt am Stand der Diözese

Der Stand von missio sowie der Diözese sind auch zwei Stationen der Fair Handeln Rallye mit Quizfrage. Freddy Ball und Malte Tepper studieren Ressourcenmanagement an der Hochschule Rottenburg. Sie sind im Rahmen des Moduls Entwicklungszusammenarbeit auf der Messe und beantworten die Frage, wofür am Stand der Diözese jeden Tag gebetet wird. Dafür gibt es einen Stempeldruck und die Chance, an der großen Verlosung teilzunehmen und fair gehandelte Produkte zu gewinnen.

An vier Tagen viele Höhepunkte

Weitere Highlights sind der Schüler:innen-Tag am 5. April mit dem BDKJ, den WELTfairÄNDERERn und mehr, die Talkrunde mit der Aktion Hoffnung: "Bewusst handeln - die Masche mit den Altkleidern", ebenfalls am 5. April um 13:30 Uhr auf der Bühne in Halle 1, sowie das Missio-Podium: "Faire Arbeit. Faires Handeln. Menschenrechte." am 6. April um 15 Uhr auf der Forumsbühne. Am Sonntag, 7. April, startet der Familientag mit einem Ökumenischen Gottesdienst für den Frieden um 11 Uhr auf dem Atrium Stage mit Pfarrer Ralf Häußler von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und Diakon Jörg Stein von der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Andine Musik von Ximena, Alberto und Ivonne mit zahlreichen Instrumenten aus den Anden untermalen den fröhlichen Gottesdienst. Ab 14 Uhr erwartet die Kinder ein Walking Act in Form der Großpuppen "Roxy & Gani", der beiden Tiere des St. Martin.

Das gesamte Programm finden Sie hier!

Öffnungszeiten für Besucher*innen:
Freitag bis Sonntag: 10:00-18:00 Uhr

Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) veranstaltet die Fair Handeln gemeinsam mit der Messe Stuttgart im Rahmen der Frühjahrsmessen. Die SEZ ist die fachliche und ideelle Trägerin der Veranstaltung.

Mehr Info: www.messe-stuttgart.de/fairhandeln  und www.sez.de

Am 5. April startet auch die Babini-Messe in Stuttgart, an der die Diözese Rottenburg-Stuttgart ebenfalls teilnimmt.

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