Die Kürbisse gedeihen gut. Die ersten Kugeln formen sich bereits deutlich. Im Beet gegenüber blüht der Sonnenhut purpurfarben. Einige Meter weiter bildet das oberirdische Grün der Karotten einen buschigen Teppich. Diese Gartenpracht am Stadtkloster in Bad Mergentheim ist nicht nur dem üppigen Regen der Julitage zu verdanken, sondern vor allem dem Einsatz von Rita Walter.
Rita Walter ist so gut wie täglich zwischen den Beeten anzutreffen – manchmal auch zweimal am Tag. Das hängt von der Wetterlage ab, wie sie sagt. Jetzt, wenn es so heiß ist, arbeitet sie meistens erst abends in dem Garten. Wobei: Arbeit ist nicht das richtige Wort. „Ich sehe es nicht als Arbeit“, sagt die 72-Jährige. Ihr Leben ist schließlich eng mit dem Klostergarten verbunden.
Köchin im Kloster
Rita Walter ist gelernte Hauswirtschafterin. Im Jahr 1987, nachdem sie mehrere Jahre bei einer Arztfamilie angestellt war, wurde die gebürtige Marlacherin Köchin im Bad Mergentheimer Kloster. Damals lebten hier Kapuziner.
Für zehn bis 13 Leute habe sie gekocht, erzählt Rita Walter. Dabei ergab es sich mit der Zeit, dass sie neben ihrer Aufgabe als Klosterköchin im Garten mithalf. Zunächst allerdings nur am Rande. Denn es gab anfangs einen Kapuziner-Bruder, der sich hauptamtlich um den Garten kümmerte. Später liefen die Küchen- und die Gartenarbeit parallel, wie Rita Walter berichtet.