Bischof

Eine Messe für alle Sinne

Angehörige des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem nahmen an der Bischofsweihe ihres Confraters Klaus Krämer teil. || Foto: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Arkadius Guzy

Ein Reichtum an Riten, farbenfrohe Gewänder, Musik als Herzschlag der Liturgie und ganz viel Vorbereitung. Mitwirkende des Pontifikalamts berichten.

Es ist immer ein Hingucker, wenn die Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem in ihren weißen Umhängen mit dem roten, im linken Brustbereich aufgelegten „Jerusalemkreuz“ einziehen.  Der Laienorden, der aus einer spätmittelalterlichen Pilgerbewegung entstanden ist, steht als päpstliche Institution mit besonderen Aufgaben im Heiligen Land für die weltumspannende Dimension der Kirche als Lern-, Gebets- und Solidargemeinschaft. Zehn Ritter und vier Ordensdamen sind in den Dom gekommen, um bei der Bischofsweihe von Dr. Klaus Krämer dabeizusein. Krämer ist seit 2008 Confrater des Ritterordens.

Als ruhig und liebenswürdig, aber nicht Everybody's Darling, als Priester mit Besonnenheit und Konsequenz – so hat Dr. Wolfgang Miller seinen Confrater kennengelernt. „Ich wünsche mir, dass er mit diesen Eigenschaften vorangeht und den Glauben bewahrt, dass er ein Oberhirte ist, der auch diejenigen mitnimmt, die im Passivmodus sind“, sagt Miller, Leitender Komtur der Komturei St. Georg Ravensburg. „Mich hat beeindruckt, wie unser neuer Bischof ab dem Moment der Gabenbereitung, als er – wie es im Liedheft steht – die Leitung der Liturgie übernahm, wirklich das Zepter in die Hand genommen hat. Das war authentisch.“ Da sei etwas geschehen, da habe sich die Wirkmacht, von der der Erzbischof in seiner Predigt gesprochen hat, entfaltet, ist Miller überzeugt.

Seinen Sohn Dr. Matthias Miller, Landtagsabgeordneter für Böblingen, Sindelfingen und den Schönbuch und ebenfalls bei dem Ritterorden engagiert, hat besonders die Weihezeremonie beeindruckt: „Wie er erst lange vor dem Altar gelegen hat, während die Allerheiligen-Litanei gebetet wurde, sich dann langsam erhob und dann zum Bischof geweiht wurde – durch Handauflegung von Bischöfen, die aus vielen Nationen kamen, das hat mich sehr bewegt.“ Es sei sehr eindrucksvoll gewesen zu sehen, dass die ganze Weltkirche dabei ist und diesen Moment mitlebt.

Die Handauflegung war auch für Julian Schnell das Highlight. Messen mit einem Bischof sind für Domministranten Alltag, aber die Weihe, das war was Besonderes, „So etwas gibt es im normalen Gottesdienst nicht“, sagt der 16-Jährige, der im Weihegottesdienst für die Mitra des Erzbischofs zuständig war.

Wie ein Megastar im Scheinwerferlicht mit Nebelmaschine wirkte Leopold Schwieren, als sich zu Beginn der Messe das Domportal öffnete und der Oberministrant im emporsteigenden Weihrauch und der einströmenden Nachmittagssonne von innen nur schemenhaft erkennbar war. Der für ihn stärkste Moment war die Kommunionausteilung – „das sah sehr schön aus und die Musik war sehr beeindruckend“.  

Dreimal haben die Ministranten geprobt, dreimal zwei bis zweieinhalb Stunden – damit alles klappt. Es hat geklappt.

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