Mit 800 bis 1000 Besuchern ist die Martinsfeier im Klingenbachpark der meistbesuchte Gottesdienst in Stuttgart-Ost. Er wird am 11. November um 18 Uhr gefeiert. Kindergartengruppen und Familien mit Kindern strömen mit ihren Laternen in den Park und warten dort auf St. Martin. Gespielt wird der Heilige von Susanne Forschner, die dieses Jahr auf der schwarzbraunen Trakehner-Stute Hawaii den Mantel mit dem Bettler teilt.
„Hawaii ist ein ruhiges Pferd, das viel Vertrauen zu den Menschen hat“, beschreibt die Reiterin ihr Ross. „Es gibt viele Kinder, die noch nie Kontakt zu einem Pferd hatten und ganz fasziniert sind.“ Seit 25 Jahren schlüpft sie in die Rolle von St. Martin. „Ich mag die Geschichte und gebe diese schöne Tradition gerne an die nächste Generation weiter.“ Während die kleinen und großen Besucher das Martinslied singen, teilt sie mit dem Bettler den roten Mantel. Pastoralreferentin Mechthild Carlé bereitet dieses Jahr wieder eine Mitmachaktion vor: „Ich erzähle, wie Martin zum Bischof wurde und lasse die Kinder reinrufen, zum Beispiel: ‚Martin soll unser Bischof sein!‘ Dabei sieht man, wie aufmerksam die Kinder zuhören. Das funktioniert selbst bei der großen Besucheranzahl sehr gut.“
„Am Ende bekommen alle eine Gänsehaut“
Nach dem Mantelteilen spielt der Posaunenchor und die Kinder ziehen mit ihren Laternen durch den Klingenbachpark. „Wenn die Laternen leuchten und die schöne Posaunenmusik erklingt, ist das eine ganz besondere Stimmung“, berichtet Susanne Forschner. „Am Ende bekommen alle eine Gänsehaut“, weiß Mechthild Carlé aus eigener Erfahrung.
Botschaft vom Teilen
Geteilt wird nicht nur der Mantel: Im Vorfeld backen viele Ehrenamtliche Martinsgänse und Kekse, die zugunsten der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart-Ost verteilt werden. Außerdem gibt es nach zweijähriger coronabedingter Pause wieder Kinderpunsch und Glühwein. Der Gesamterlös kommt der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart-Ost zugute. „Mich freut besonders, dass die Botschaft vom Teilen verwirklicht wird, dass so viele mitmachen und so selbstverständlich dabei sind“, sagt Pastoralreferentin Mechthild Carlé.