In drei Tagen die Welt verbessern – geht das? „Klar!“, sind die Mitarbeitenden des Jugendreferats des Dekanats Ostalb und Heidenheim überzeugt. Aus Erfahrung wissen sie, wie viele Ideen und Eigendynamik die 72-Stunden-Aktion entwickeln kann.
„Es ist einfach eine coole Sache“, sagte Verena Zauner, Dekanatsjugendreferentin in Aalen, bei einem Gespräch mit den Schirmherren.Vom 18. bis 21. April sind alle Jugendgruppen eingeladen, sich an der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zu beteiligen - und zwar deutschlandweit. Hier könne konkret werden, was Glaube bedeutet, findet Dekan Robert Kloker, „ganz nach den Worten aus dem Jakobus-Brief: Der Glaube bewährt sich im Tun." Die jungen Leute können ein soziales, politisches oder ökologisches Projekt umsetzen.
Barfuß-Pfad, Sitzbänke und Matsch-Küche
Die Dekanatsjugendseelsorger Patrick Grazer und Sven Köder erinnern sich an verschiedene Projekte aus vergangenen Aktionen – die letzte im Jahr 2019. „Jugendliche haben Insektenhotels gebaut oder 72 verschiedene Lebensmittel selbst hergestellt“, so Grazer und Köder. Es gab auch die Einrichtung eines Barfuß-Pfades oder den Bau einer Matsch-Küche für einen Kindergarten, Sitzbänke wurden gebaut und aufgestellt. „Viele der vor fünf Jahren durchgeführten Bauprojekte werden noch genutzt“, freut sich Verena Zauner.
Auch in diesem Jahr kann man sich wieder auf tolle neue Ideen freuen. Die Projekte sind frei wähl- und umsetzbar, oder man bekommt ein Thema aus dem Koordinierungskreis um die Jugendreferate, die die ganze Aktion betreuen. Zur Teilnahme eingeladen sind ausdrücklich alle Jugendlichen und Jugendgruppen, auch wenn sie nichts mit der kirchlichen Jugendarbeit zu tun haben. „Wir wollen auch aus unserer Kirchenbubble raus“, ergänzt Verena Zauner.
Handlungsfähig in einer erschöpften Gesellschaft
Die Aktion komme genau richtig, freut sich Landrat Dr. Joachim Bläse. Die Gesellschaft befinde sich in einem erschöpften, enttäuschten und entrüsteten Zustand. „Hier können junge Menschen zeigen, dass sie durchaus handlungsfähig sind und selbst mitgestalten können.“ Landrat Peter Polta aus Heidenheim hebt die gute Idee, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und Ziele in einer begrenzten Zeit umzusetzen, als sehr positiv hervor. „Ich erinnere mich noch gut an ein Upcycling-Projekt bei der letzten Aktion“, blickt Polta zurück. Damals sei er schon sehr von der Idee und der Umsetzung begeistert gewesen.
Die 72-Stunden-Aktion steht unter dem Motto: „Euch schickt der Himmel“. Und genau so kann das freiwillige Engagement von Jugendlichen auch gesehen werden: Die Welt verbessern, hier vor Ort, an andere Menschen denken, die Umwelt im Blick haben, arbeiten, ohne dafür Geld zu bekommen – all dies wird die Projekte prägen. Einfach eine coole Sache.