Als energisch stellte der Dekan von Allgäu-Oberschwaben, Ekkehard Schmid, den Kirchengemeinden im Ravensburger Süden ihren neuen Pfarrer vor. "Das werden Sie noch zu spüren bekommen", sagte er in der vollbesetzten Weißenauer Kirche und versicherte, dass er das positiv meine. Schließlich kenne und schätze er Fabian Ploneczka, der bei ihm in Weingarten von 2018 bis 2020 einen Teil seiner Ausbildung durchlaufen hatte. Nach zwei weiteren Vikarsjahren in Ulm übernahm der 36-jährige Priester am Sonntagnachmittag nun seine erste Pfarrstelle.
Der Übergang von den Vorgängern war so nahtlos, dass Ploneczka das Pfarrhaus in Weißenau noch nicht beziehen konnte. Dennoch versprach er zusammen mit den Gremien und dem Pastoralteam ab diesem Zeitpunkt die Verantwortung für die Kirchengemeinden in Weißenau, Obereschach, Oberzell und Gornhofen zu übernehmen, nachdem Elmar Ott, gewählter Vorsitzender der Seelsorgeeinheit Ravensburg-Süd, das Ernennungsschreiben des Bischofs vorgelesen hatte. Bevor der Neue symbolisch die Kirchenschlüssel überreicht bekam, auf dem Priestersitz Platz nahm und ab hier die Eucharistiefeier leitete, sprach er das Große Glaubensbekenntnis.
Grundauftrag des Glaubens ist die Liebe
Das habe er nicht leichtfertig getan, erkläre Ploneczka in seiner Antrittspredigt. Um Menschen wieder für Gott zu begeistern, genügten Werbeslogans nicht. Die Kirche müsse die Herzen erreichen. "Es bedarf der Öffnung für die Menschen von heute", betonte der neue Pfarrer. Der Grundauftrag sei die Liebe. Daher habe Jesus Petrus im Evangelium auch dreimal gefragt: Liebst du mich? Ohne Liebe blieben nur institutionelle Strukturen übrig. "Ich habe den Zauber des Anfangs durch viele Auseinandersetzungen hindurch bewahrt", gestand der Priester im Blick auf seine eigene Beziehung zu Jesus.