Ein schmaler, rötlicher Streifen zeigt sich überm Horizont. Die Nachtfahrt ist bald überstanden. Als der Hilfskonvoi sich etwa eine Stunde später der oberschlesischen Industriestadt Katowice nähert, strahlt die Morgensonne direkt durch die Windschutzscheiben der Transporter und blendet die Fahrer.
In einer Eigenheim-Siedlung in einem äußeren Stadtteil halten die Fahrzeuge. Es ist Freitag (11. März) kurz nach 7 Uhr am Morgen. Alicja und Norbert Majer empfangen das Konvoi-Team zum Frühstück. Die Fahrerinnen und Fahrer haben bereits rund 960 Kilometer Strecke hinter sich. Am Abend zuvor sind sie mit 13 Transportern in Stuttgart am Bischof-Leiprecht-Zentrum gestartet, beladen mit Kleidung, Grundnahrungsmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs. Das Ziel des 26-köpfigen Trupps unter dem Banner der katholischen Hilfsorganisation Aktion Hoffnung ist die polnisch-ukrainische Grenze bei Krościenko.