Es war die Zeit, als es noch keine Waschmaschinen in den Haushalten gab und keine Fertiggerichte. Dafür wartete viel und anstrengende Arbeit auf Frauen. So beschrieb Margarethe Müller die Situation vor 70 Jahren. Dennoch hätten Frauen damals einen wichtigen Schritt gewagt.
„Sie wagten es, Frauen aus dem Haus zu holen und sie mit Vorträgen und Weiterbildung zu ermutigen“, sagte die Vorsitzende des Katholischen Frauenbunds Oedheim bei der Jubiläumsfeier. Es begann mit 27 Frauen. Sie gründeten vor 70 Jahren den Zweigverein.
Die Frauen waren füreinander da und pflegten Gemeinschaft, erklärte Müller. Wie diese Gemeinschaft aussah, erzählten Ida Denzer und Martha Jochim den Gästen der Jubiläumsveranstaltung, die Julia Denzer, Carmen Schütz und der katholische Kirchenchor musikalisch gestalteten, in einem Dialog.
Sie zählten die vielen Ausflüge und Besichtigungen auf, die Basare und als Besonderheit der früheren Jahre den Fasching nur für Frauen. Eine Bilderausstellung vermittelte Eindrücke davon. Bis heute gehören die Frauenfrühstücke und das Fastenessen zum festen Programm des Frauenbunds Oedheim. Der umfasst laut Müller 60 Mitglieder.
Wertvolles Wirken
Von einem wertvollen Dienst sprach Pfarrer Johny Joseph. „Wir verdanken dem Frauenbund konstruktive Vorschläge und soziales Wirken“, sagte auch Bürgermeister Matthias Schmitt. Er erwähnte als Beispiel, dass der Frauenbund durch seine Unterstützung einmal einem mexikanischen Pfarrer das Studium in Rom ermöglicht habe.
Birgit Bronner, geistliche Beirätin der Landfrauenvereinigung, skizzierte die Geschichte des Katholischen Deutschen Frauenbunds. Die reicht weiter zurück als 70 Jahre: bis in die Anfangszeit des 20. Jahrhunderts. Der Frauenbund war damals die katholische Antwort auf die Frauenbewegung. In der Nachkriegszeit unterstützte der Frauenbund durch Bildungsangebote die kriegsbedingt auf sich gestellten Frauen, wie Bronner erklärte. Nun stelle sich die Herausforderung, das veränderte Engagement von Frauen in den Verband zu integrieren.
Dem Zweigverein gratulierte auch Elisabeth Schädel, Bezirksverantwortliche beim Frauenbund. Schwester Paulin Link vom Kloster Schöntal führte das Leben der heiligen Klara von Assisi als Vorbild an. Sie ermutigte dazu, Verantwortung für den eigenen Weg zu übernehmen.