Die Diagnose einer unheilbaren Krankheit verändert das bisherige Leben von Grund auf. Ehrenamtliche des Hospizes St. Martin schenken Familien, in denen ein Kind oder ein Elternteil schwerwiegend erkrankt ist, Zeit und Gehör. Andere begleiten schwerstkranke und sterbende Erwachsene zuhause oder in Pflegeeinrichtungen auf ihrem letzten Weg. Im Hospiz St. Martin starten zwei unterschiedliche Qualifizierungskurse für Ehrenamtliche im März: Der eine Kurs bereitet Menschen auf die Sterbebegleitung Erwachsener vor, der andere auf die Begleitung von Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien. In den Kursen setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensiv mit den Themen Abschied, Sterben, Tod und Trauer auseinander. Für beide Kurse sind noch Anmeldungen möglich.
Die einen lesen vielleicht den Kindern ein Buch vor oder spielen mit ihnen, andere besuchen regelmäßig einen schwerstkranken Menschen in einem Pflegeheim, um mit diesem zu singen, zu reden oder einfach nur am Bett zu sitzen. In allen diesen Fällen schenken die Menschen Zeit und Zuwendung. „Wir schauen immer, was die Menschen brauchen. Davon hängt dann unsere Unterstützung ab. Davon hängt auch ab, was die Ehrenamtlichen einbringen“, sagt Annegret Burger, die Bereichsleiterin des ambulanten Hospizes für Erwachsene. Denn erst die vielen Ehrenamtlichen im Hospiz machen die Begleitung zum einen von Familien, zum anderen von schwerstkranken Menschen zuhause oder in einer Einrichtung möglich. „Wir erleben jede Woche aufs Neue, wie viel die Ehrenamtlichen aus der Begleitung mitnehmen, welche neuen Seiten sie an sich kennenlernen und wie viel Dankbarkeit sie erfahren“, sagt Judith Rubröder die den Kinder- und Jugendhospizdienst leitet. Deshalb bietet das Hospiz St. Martin auch in diesem Jahr wieder kostenlose Qualifizierungskurse mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Qualifizierungskurs zur Begleitung Erwachsener
Der nächste Kurs für die ambulante Sterbebegleitung Erwachsener startet im März und geht bis November. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich donnerstagsabends sowie an drei Wochenenden (Freitagnachmittag und Samstag) im Hospiz St. Martin. Während der Schulferien und an Feiertagen findet der Kurs in der Regel nicht statt. Die angehenden Ehrenamtlichen bekommen in dem Kurs viel Wissen rund um die Themen Abschied, Sterben, Tod und Trauer vermittelt, sie lernen die Grundlagen der Hospizarbeit kennen und üben sich auch in Kommunikation. Wichtige Voraussetzungen für das Ehrenamt sind Selbstreflexion und Einfühlungsvermögen. Ansprechpartnerinnen für den Kurs sind Juliane Löffler oder Eva Kramer-Well.
Qualifizierungskurs zur Begleitung von Kindern, Jugendlichen und deren Familien
Ebenfalls von März bis Juli dauert der Qualifizierungskurs für die Hospizbegleiterinnen für Kinder und Jugendliche sowie deren Familien. Deren Aufgabe ist es, für die Kinder, Jugendlichen sowie deren Familien und Freunde da zu sein. Sie entlasten, stärken und unterstützen, je nach Lebenslage und Familienkonstellation. Wie die Erwachsenen müssen Kinder und Jugendliche lernen, den Abschied zu gestalten und diesen mit ihren ganz persönlichen Fähigkeiten und Ressourcen zu bewältigen. Die Ehrenamtlichen wirken auch bei der Gestaltung von Aktionstagen für Abschied nehmende oder trauernde Kinder mit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen einen Überblick, wie Kinder mit krisenhaften Situationen umgehen und was ihnen altersentsprechend helfen kann. Neue Ehrenamtliche finden Unterstützung und Austausch in der bestehenden Gruppe, die sich auf Gleichgesinnte freut. Ansprechpartnerinnen bei Fragen sind Judith Rubröder oder Stefanie Schlosser. Der Kurs findet an vier Wochenenden (Freitagnachmittag und Samstag) und zwei Freitagnachmittagen statt.
Eine Anmeldung zu beiden Kursen ist möglich unter der Telefonnummer 0711/65 29 070 oder per E-Mail hospiz(at)hospiz-st-martin.de.