Auf dem Spielplatz toben Kinder im Super-Mario-Kostüm. Andere bauen derweil Vogelhäuschen. Es mache Spaß, sagt Mia. In diesen Augusttagen ist für Sechs- bis Dreizehnjährige auf dem Haigern wieder jede Menge geboten - dank viel ehrenamtlichem Engagement.
„Ich freue mich jedes Mal, wenn ich hier hochfahre“, sagt Philipp Ruppert. Der 28-Jährige arbeitet als Mathematik- und Physiklehrer am Katholischen Freien Bildungszentrum St. Kilian in Heilbronn. Jetzt im August leitet er aber die erste von zwei Ferienfreizeiten auf dem Haigern. „Es ist eine spannende Herausforderung“, sagt Ruppert.
Täglich volles Programm
Jedes Jahr im Sommer bietet die katholische Gesamtkirchengemeinde Heilbronn Kindern und Jugendlichen auf dem Haigern, einer Anhöhe zwischen Flein und Talheim im Landkreis Heilbronn, eine abwechslungsreiche Zeit: Es gibt zwei Tagesfreizeiten mit Verpflegung und Bustransfer aus der Stadt sowie den umliegenden Landkreisorten und zurück. Die erste, die zu Beginn der Ferien stattfindet, ist immer besonders stark nachgefragt, wie Ruppert aus Erfahrung zu berichten weiß. Denn nicht alle Familien verreisten gleich mit dem Schuljahresende. Viele nutzten dafür die zweite Ferienhälfte, wenn der größte Ansturm an den Urlaubsorten vielleicht schon etwas abgeflaut ist.
Diesmal sind bei der ersten Freizeit laut Ruppert 410 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei. Gegenüber den Vorjahren sei die Zahl der Plätze noch einmal gestiegen. Dennoch konnten für die erste Freizeit nicht alle Meldungen berücksichtigt werden.
Spiele, Bastelangebote und Ausflüge
Bei den zwei Freizeiten auf dem Haigern erleben Kinder und Jugendliche jeweils zwei Wochen lang werktags von 8.45 Uhr bis 17.30 Uhr ein dichtes Programm mit Spielen, Bastelangeboten und Ausflügen. Die Ausgestaltung und Durchführung übernehmen Ehrenamtliche. Ein fünfköpfiges Leitungsteam mit Ruppert an der Spitze und fast 80 Betreuerinnen und Betreuer kümmern sich um die erste Freizeit, die noch bis 9. August dauert.
Die Betreuerinnen und Betreuer – Jugendliche und junge Erwachsene – finden sich meist über Mund-zu-Mund-Propaganda in Freundeskreisen früherer Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie Ruppert erklärt. So entstehen die typischen „Haigern-Karrieren“: von der Teilnahme bei der Sommerferienfreizeit zum ehrenamtlichen Engagement. Das war auch bei Ruppert der Fall. Als Zwölfjähriger sei er das erste Mal auf dem Haigern gewesen. Später wurde er Betreuer. Nun leite er bereits im elften Jahr die erste Freizeit – für Ruppert ist es zugleich das letzte Mal. Im Förderverein und beim „Haigern Live!“-Festival werde er aber weiter mithelfen.