Kürbisse, Schalen mit Tomaten, Zwetschgen, Äpfeln und Nüssen - liebevoll drapiert auf einem Strohballen oder altem landwirtschaftlichem Gerät. Viele Kirchengemeinden schmücken im Herbst zum Erntedankfest ihre Gotteshäuser mit allerlei Leckerem, was die Bäume, Felder und Gärten so hergeben. Oder sie gestalten aus Körnern sogar ein Gemälde. Die Kirchengemeinde St. Magnus in Fischbach bei Friedrichshafen nimmt nicht nur die Erträge des Jahres in den Blick, sondern auch diejenigen, ohne die das Bodenseeobst nicht in die Kaufhausregale oder auf den Tisch käme. Am vergangenen Samstag lud sie Erntehelfer:innen zum Gottesdienst und zum Feiern ein.
Erntedank mit Dank an die Erntehelfer:innen
Sie kommen aus Polen, der Ukraine und Rumänien. Fast 100 Frauen und Männer arbeiten während der Erntesaison in den acht Obstbaubetrieben auf dem Gebiet der Kirchengemeinde. Manche von ihnen kommen schon seit 30 Jahren, andere sind zum ersten Mal im Einsatz. „Herzliche Einladung“ steht daher auch in Polnisch und Rumänisch auf dem Text- und Liedheft, das nach dem mehrsprachigen Gemeindegottesdienst durch die anschließende Feier führt. Seit 2011 gestaltet der Sozialausschuss der Kirchengemeinde jedes Jahr das Erntedankfest mit denen, die die Ernte einbringen.
Wie eine große Familie
Auch die Landwirtschaftsbetriebe freuten sich, dass die Arbeit ihrer saisonalen Mitarbeiter:innen wertgeschätzt wurde. Bei gutem Essen, Getränken und Musik schunkelten, tanzten und lachten Obstbauern und ihre Angehörigen, Erntehelfer:innen und Gemeindemitglieder im Magnussaal. „Fast konnte man meinen, es sei eine große Familie, die da miteinander feiert“, berichtete Gemeindereferent Meinrad Bauer, der vom Pastoralteam im Sozialausschuss mitarbeitet. In Fischbach gilt der Dank an Gott für die gute Ernte nicht nur den Früchten, sondern leibhaftig erfahrbar auch den beteiligten Menschen.