Pastoral

Kreative Musterbrecher

Zu einem ersten Fachtag trafen sich Mitarbeitende auf Profilstellen in der Diözese Ende Januar in Stuttgart. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Sybille Schwenk

Wie geht Kirchenentwicklung? Beim ersten Fachtag der Profilstelleninhaber:innen Ende Januar in Stuttgart stand diese Frage im Vordergrund.

Verständlich, denn die unterschiedlichen Profilstellen in den Dekanaten sollen genau dies ermöglichen. Sie "dienen der Kirchenentwicklung und wollen Erprobungsräume schaffen, die in die Zukunft führen könnten" (Pastoraltheologische Konzeption der Profilstellen). Um kirchenentwicklerische Zukunftsthemen für die Diözese zu erkunden und lokale Schwerpunkte zu setzen, wurden im integrierten Stellenplan von 2019 insgesamt 40 Profilstellen verankert. Aktuell verteilen sich auf diese Stellenanteile etwa 70 Personen.

Die Diözese verfolgt damit einerseits das Ziel, Zukunftsfelder für ihre Pastoral zu identifizieren, und andererseits die Wirksamkeit von neuen pastoralen Arbeitsweisen zu erkunden. Es geht um ein Lernen für die Zukunft, von der niemand genau weiß, wie sie aussehen wird. Die Motivation und Lust aufs Ausprobieren waren den Teilnehmer:innen beim Fachtag jedenfalls anzumerken. Trotz eines realistischen Blicks auf kirchliche Situationen gab es keine Spur von Kirchenfrust. Und das – so eine Teilnehmerin – "hat mal richtig gut getan".

Wissenschaftlich begleitet wird dieses Zukunftslernen durch das Kompetenzzentrum Pastorale Evaluation am Zentrum für angewandte Pastoralforschung in Bochum. Die ersten Evaluationsergebnisse stellte Dr. Miriam Zimmer gemeinsam mit ihrem Team vor.

Die Frauen und Männer, die in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig sind, wie zum Beispiel Trauerpastoral, Geflüchtetenhilfe, Quartiersentwicklung und Tourismus haben hohe Erwartungen: Sie wollen etwas bewirken, innovativ sein, Zukunft gestalten. Ein Teilnehmer brachte es auf den Begriff: "Irgendwie sind wir die Kreativabteilung der Diözese." Dass sie dazu manchmal einen langen Atem, viel Geduld und Frustrationstoleranz brauchen, wissen sie. Denn ihre Mission ist nicht "mehr von demselben"; sie sind "Musterbrecher".

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