Genau eine Woche nach seiner Weihe hat Bischof Dr. Klaus Krämer am zweiten Advent seinen ersten Gottesdienst in Stuttgart gefeiert. In der voll besetzten Konkathedrale St. Eberhard sprach der neue Bischof die Herausforderungen der Zeit und der Kirche deutlich an, bekannte sich zur Synodalität, die in der Diözese seit mehr als 50 Jahren gelebt werde und feierte die Hoffnung, die dem Advent innewohne. "Lassen Sie uns also gemeinsam dem Herrn den Weg bereiten – indem wir nahe bei den Menschen sind, mitten im Leben, ihre Nöte und Sorgen, ihre Anliegen und Sehnsüchte wahrnehmen. Hören wir auf die Zeichen der Zeit und schärfen wir so gemeinsam unsere Achtsamkeit und Sensibilität, damit wir spüren, wohin der Geist Gottes uns führen will!" Stuttgarts Stadtdekan Christian Hermes freute sich über einen Bischof der die Herausforderungen, vor der auch die Kirche stehe, annehme.
Mitten im Transformationsprozess
Mehr als tausend Menschen sind am zweiten Adventssonntag gekommen, um den neuen Bischof live im Gottesdienst in St. Eberhard und anschließend beim Stehempfang im Haus der Katholischen Kirche zu erleben. Bischof Klaus Krämer benannte in seiner ersten Stuttgarter Predigt klar die Herausforderungen einer Kirche, die mitten in einem "umfassenden Transformationsprozess" stehe: "Für immer mehr Menschen verlieren Kirche und Glaube an Relevanz für ihr Leben. Hinzu kommt der Ansehensverlust, den wir zu beklagen haben und der viel zu tun hat mit den unsäglichen Missbrauchsfällen und dem oft unangemessenen administrativen Umgang damit. Die Mitgliederzahlen gehen zurück und mit ihnen die Finanzen und die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Wir stehen mitten in einem umfassenden Transformationsprozess. Vieles hat sich bereits verändert und vieles wird sich noch ändern müssen. Und wenn wir ehrlich sind, dann kann niemand verlässlich sagen, wie die Zukunft genau aussehen wird."