Ein voll besetzter Saal im Blarersaal in Esslingen und einige Zuschauer:innen im Live-Stream. Das Podium zur Bundestagswahl war bei den Bürger:innen von Esslingen sehr nachgefragt.
Vorbereitet und veranstaltet wurde das Podium von der Katholischen Erwachsenenbildung Esslingen-Nürtingen, dem Evangelischen Bildungswerk, dem Kreisjugendring Esslingen und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Die Nachfrage nach der Podiumsdiskussion war bereits im Vorfeld so groß, dass in der vergangenen Woche kurzfristig ein Live-Stream eingerichtet wurde.
Manches überraschte dann doch
Nach den Begrüßungsworten der Dekanatsreferentin Monika Scafuro, welche die Chancen der Zukunftsgestaltung und die daraus resultierende Verantwortung für Wähler:innen und Politiker:innen in den Fokus stellte, übernahm die Moderatorin Dorothée Frei-Stahl die Führung durch den Abend. Zwei Stunden nahmen sich die Kandidat:innen aller Parteien Zeit für die Themen und Fragen der Menschen im Landkreis. In der Vorstellungsrunde zu Beginn erfuhren die Zuhörer:innen neben dem beruflichen Werdegang und der politischen Motivation auch einiges über die Ausgleichsstrategien der (zukünftigen) Abgeordneten: Vom klassischen Sport zum Abschalten, über Zeit mit der Familie bis hin zu Uno spielen und Pilze sammeln - manches überraschte dann doch.
Wirtschaft im Autoland Baden-Württemberg
Die erste Themenrunde zum Thema Wirtschaft war stark geprägt von der im Neckartal ansässigen Automobil- und Zulieferindustrie. Aber auch die erneuerbaren Energien, der Export und die starke Konkurrenz aus dem Ausland kamen schnell zur Sprache. Laura Hahn (FDP) brachte abschließend einen positiven Wunschblick in die Runde: „Wir sind hier die Tüftler, wir sind die Schwaben!“
Wie kommen wir zu Frieden in der Ukraine?
Als zweites Thema hatte das Vorbereitungsteam das Thema Sicherheit nach außen gewählt, das durch die Sicherheitskonferenz am Wochenende unter besonderem Eindruck stand. Dass dieses Thema die Menschen und die Politiker:innen sehr bewegt, merkte man schnell - wurde es doch auf dem Podium und im Saal deutlich emotionaler und härter. Das Ziel des Friedens wurde von allen Seiten geteilt - doch die Lösungsansätze, um diesen Frieden in Europa zu erreichen, unterschieden sich zum Teil grundlegend. Für einige der Podiumsgäste war klar, dass Friedenslösungen europäisch gedacht werden müssen - es gab klare Bekenntnisse zu Europa. Aber man hörte von einzelnen Kandidat:innen und auch Reaktionen des Publikums gegenteilige Lösungsansätze.
Besucher:innen stellten viele Fragen
In der abschließenden Fragerunde stellten sich die Politiker:innen nun den Fragen des Publikums, das sehr interessiert war, von den Parteivertreter:innen Statements zu ihren Themen zu bekommen. Vor allem das Thema Innere Sicherheit und Migration zeigte dabei aber auch, wie weit die Positionen der Politiker:innen und auch der Zuhörer:innen auseinander gingen und wie viel Emotionalität in dieser Debatte steckt. Aber auch verschiedene Fragen zu Klimaschutz, Wirtschaft, Investitionen und Schuldenbremse zeigten die Vielfalt der Themen, die die Menschen im Landkreis Esslingen bewegen.
Nach dem offiziellen Ende zeigten sich die Veranstalter zufrieden. Viele der Zuhörenden waren weiterhin sehr motiviert und stellten in kleineren Settings im After-Talk noch ihre Fragen an einige der Politiker:innen.