Die eher schlichte Eucharistiefeier donnerstags lockt regelmäßig Mitfeiernde und gelegentliche Besucher in die Friedrichshafener Kirche St. Columban. Sie fühlen sich in dem pyramidenförmigen Gotteshaus wohl und schätzen die Gestaltung, in der immer wieder ein Element der Messe besonders betont wird. Diesen Menschen möchte Pfarrer Jan Eike Welchering auch unter den Vorgaben der Corona-Krise die Teilnahme ermöglichen und lädt sie heute erstmals per Telefonkonferenz ein.
"Die Kirche wird natürlich rechtzeitig vorher geschlossen", betont der Seelsorger. Obwohl der Josefstag am 19. März ein Hochfest ist, will Welchering sich auf ganz einfache Lieder beschränken, die auch diejenigen mitsingen können, die zu Hause kein Gesangbuch zur Hand haben. Die Beteiligung der Gemeinde ist ihm wichtig, weshalb er sich für die Telefonkonferenz und gegen ein Videostreaming entschied. So könnten die Leute antworten und sich gegenseitig hören - wenn auch mit etwas Verzögerung.
Trotzdem Feeling der Verbundenheit
Ob das mit der Konferenzschaltung klappt, hat der Pfarrer schon zweimal beim täglichen Gebet in der Corona-Krise um 15 Uhr ausprobiert. "Am ersten Tag waren wir drei, am zweiten zwölf Teilnehmer", erzählt er. Die meisten kennen sich. Ob das Feeling der Verbundenheit, das ihm wichtig ist, auch mit potenziell 1000 Teilnehmern, die sich beim Kölner Telefondienstleister zum Gottesdienst einwählen können, klappt, wird sich zeigen. Doch eines ist klar. Auch wenn er heute der einzige in der Kirche ist, wird er nicht alleine am Altar stehen.