Die Diözesen in Deutschland haben die Jahresstatistik 2017 vorgelegt. In der Sammelstatistik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zeigt sich bundesweit eine leichte Zunahme der Kirchenaustritte gegenüber dem Vorjahr. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart bliebt diese Zahl im Jahresvergleich mit 13.552 zu 13.581 in 2016 auf ähnlichem Niveau. In der württembergischen Diözese leben derzeit rund 1,83 Millionen Katholiken; das Bistum Rottenburg-Stuttgart ist damit nach wie vor die viertgrößte deutsche Diözese. Die Zahl der Katholiken in Deutschland beträgt laut Bundesstatistik 23,3 Millionen (2016: 23,6), was 28,2 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht.
Die Zahl der Mitglieder der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat mit 1.834.218 gegenüber 1.846.997 (2016) um 0,7 Prozent abgenommen. Dies bedeutet gegenüber den Vorjahren 2015 (Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber 2014) und 2016 (Rückgang um 0,6 Prozent gegenüber 2015) einen deutlicheren Rückgang durch demografische Faktoren bei etwa gleichbleibender Zahl der Austritte. In etwa unverändert bliebt die Zahl der Bestattungen (2017: 17.522; 2016: 17.243) sowie der Taufen (2017: 13.290; 2016: 13.429). Der deutlichere Rückgang der Mitgliederzahlen in der Diözese beruht auf einer insgesamt geringeren Zuwanderung. Dabei schlägt die Zuwanderung aus dem europäischen Ausland in der württembergischen Diözese am stärksten zu Buche. Die meisten der katholischen Christen kommen aus Polen, Kroatien, Spanien und den spanischsprachigen Ländern sowie aus Italien. Der Anteil der Katholiken anderer Muttersprachen in der Diözese liegt derzeit bei etwa 18 Prozent.
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart zählt aktuell 1.025 Kirchengemeinden in 273 Seelsorgeeinheiten und 25 Dekanaten. Eingetreten in die katholische Kirche oder wieder eingetreten sind im vergangenen Jahr 626 Personen, im Jahr davor waren es 580. Die Zahl der Taufen ging geringfügig zurück von 13.429 auf 13.290; die der Erstkommunionen stieg leicht an, von 14.788 auf 14.833, ebenso die Zahl der Firmlinge (2017: 13.308; 2016: 12.733). Katholisch getraut haben sich 2017 in Württemberg 3.302 Paare, im Jahr davor waren es gut 100 Paare mehr. Der Anteil der katholischen Ehen, die zwei katholische Partner 2017 miteinander schlossen, machte 57 Prozent der katholischen Trauungen in der Diözese aus, der Anteil der sogenannten konfessionsverbindenden katholischen Trauungen, also von einem katholischen mit einem evangelischen Partner, machte rund 29 Prozent der katholischen Trauungen aus und liegt damit in den letzten Jahren in etwa auf gleichem Niveau.
Mit Blick auf die Austritte in der Diözese Rottenburg-Stuttgart erklärt der Generalvikar der Diözese, Clemens Stroppel: „Uns beschäftigt nicht nur die konstant hohe Zahl der Austritte, sondern die signifikant überdurchschnittlichen Austritte in der Altersgruppe der 15- bis 44-Jährigen“. Diese lägen mit 1,4 Prozent deutlich höher gegenüber insgesamt 0,74 Prozent. Am deutlichsten sei dies in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen mit 2,1 Prozent der Mitglieder in dieser Altersgruppe festzustellen, ergänzt Stroppel. (15 bis 24 Jahre: 1,1 Prozent der Altersgruppe traten 2017 aus, 25 bis 34 Jahre: 2,1 Prozent der Altersgruppe, 35 bis 44 Jahre: 1,0 Prozent). In der Altersgruppe 65 plus seien dagegen lediglich 0,08 Prozent ausgetreten. Aus diesem Grund werde sich der Diözesanrat im kommenden Jahr weiter mit der Frage beschäftigen, wie diese Altersgruppe in der Diözese erreicht werden könne, sichert Stroppel zu. Bereits in der Diözesanratssitzung im April sei das Thema „Jugend“ einer der Schwerpunkte gewesen.
Hinweis an die Medien
Sie erhalten zeitgleich Pressemitteilungen zur jeweiligen Mitgliederstatistik von der Erzdiözese Freiburg, der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und Evangelischen Landeskirche in Baden. Auf Bundesebene informieren die Deutsche Bischofskonferenz (www.dbk.de) und die Evangelische Kirche in Deutschland (www.ekd.de)