Der Präsident des Malteser Hilfsdienstes, Georg Khevenhüller, beschrieb das Engagement der Ehrenamtlichen unter anderem in der Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine: "Der ehrenamtliche Katastrophenschutz der Johanniter und Malteser ist unerlässlich für den raschen Aufbau von Notunterkünften sowie für die Essensversorgung oder Kinderbetreuung in den Unterkünften. Im ganzen Land bieten Johanniter und Malteser in ihren Unterkünften Schutz und medizinische Hilfe sowie Kinderbetreuung, Deutschunterricht und soziale Hilfen an. Ein großes Anliegen - neben der Not- und Soforthilfe - ist die Integration der Geflüchteten, sie wird in den nächsten Jahren eine große Aufgabe für uns alle bleiben."
Malteser und Johanniter betreiben in ganz Deutschland 207 Unterkünfte für Asylsuchende, davon allein 23 in Baden-Württemberg. Am Bodensee übernehmen deutsche Familien Patenschaften für ukrainische Familien. Die Malteser bilden unter anderem geflüchtete Frauen aus der Ukraine für eine berufliche Tätigkeit als Pflege- oder Schwesternhelferin aus.
Und auch in der Ukraine werden geflüchtete Menschen unterstützt. Integrationsprojekte für Menschen mit Fluchterfahrung bieten die beiden Hilfsdienste bundesweit an rund 150 Standorten an, davon in Baden-Württemberg an 15 Standorten. Außerdem leisteten Johanniter und Malteser im vergangenen Jahr rund 277.000 Fahrten im Rettungsdienst und Krankentransport in Baden-Württemberg, bundesweit sind es 2,6 Millionen Fahrten. Zusammen zählen beide Organisationen mehr als zwei Millionen Mitglieder und Förderer in ganz Deutschland und über 250.000 im Land.
Erinnerung an die gemeinsame Geschichte der Orden
Mit der "Johannisfeier" gedenken die beiden großen christlichen Hilfsorganisationen ihres Ordenspatrons Johannes des Täufers. Rund 250 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft waren zu einem Festakt ins Neue Schloss gekommen. Zuvor hatte es einen ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Domkirche St. Eberhard mit dem evangelischen Stadtdekan Søren Schwesig gegeben.
Johanniter und Malteser haben ihren Ursprung im Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem, der vor mehr als 900 Jahren gegründet wurde. Bei der Johannisfeier wird an die gemeinsame Geschichte erinnert. Heute sind die Hilfsorganisationen bundesweit unter anderem tätig im Rettungs- und Sanitätsdienst und Katastrophenschutz, in der Pflege und Betreuung älterer und kranker Menschen, der Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen, der Hospiz- und Trauerarbeit oder der Flüchtlingshilfe.