Eröffnung

Fluchtort aus der Alltagsbelastung

Auszeithaus Hohenlohe

Die Gäste feiern die Eröffnung des Auszeithauses Hohenlohe. Foto: DRS/Guzy

Das Auszeithaus Hohenlohe bietet Menschen einen Platz, wo sie Abstand gewinnen und sich neu orientieren können.

In der dörflichen Atmosphäre des kleinen Ortes Wohlmuthausen können Menschen mitten in Hohenlohe eine Auszeit für sich nehmen. Nach Jahren der Konzeptionierung und Planung und nach rund zwei Jahren Umbauzeit hat sich das einstige Dorfgasthaus „Rose“ in das Auszeithaus Hohenlohe verwandelt.

Das Haus soll ein Ort sein, an dem Menschen „zur Ruhe kommen, aufatmen, sich neu orientieren und kraftvoll und gestärkt ihren Weg weitergehen können“, wie Klaus Kempter bei der Eröffnung sagte. Der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Öhringen-Neuenstein ist Vorsitzender des Trägervereins Auszeithaus Hohenlohe.

Das umgebaute und kernsanierte Gebäude bietet sieben Einzelzimmer, darunter ein barrierefreies. Den Aufenthalt im Haus soll eine Gesprächsbegleitung flankieren. Dafür steht ein Team von Gesprächsbegleiterinnen und -begleitern mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund zur Verfügung. Einige kommen aus kirchlichem Kontext.

Von der Inspiration zum Umbau

„Eine Auszeit ist etwas Gutes. Es ist völlig okay, sich einmal aus dem Alltagsbetrieb herausnehmen zu wollen“, erklärte Kempter am Rande der Eröffnung. Er sprach von einer „Auszeit-Bewegung“, für die der Verein steht.

Ausgangspunkt war die Idee von Andreas und Tanja Grathwohl. Das Paar ließ sich vom Auszeithaus beim Kloster Reute in Oberschwaben inspirieren. Zusammen mit Kempter entwickelten die beiden ihre Idee weiter. Ein wichtiger Schritt war 2018 die Gründung des Vereins „Auszeithaus Hohenlohe“. Die laut Kempter rund 110 Mitglieder „sind Frauen und Männer, die sich aus dem christlichen Menschenbild heraus für den Einzelnen engagieren. Unabhängig von Religion, Herkunft und sozialem Status“, wie es im Internet heißt.

Der Verein ist nicht nur Träger, er finanziert auch die Begleitgespräche. Denn es sollen möglichst viele Menschen das Auszeit-Angebot nutzen können, wie Kempter erklärte. Dafür akquiriert der Verein Spender und Sponsoren. Zu diesen gehört insbesondere die Albert Berner-Stiftung, die den sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich sowie das Bildungswesen in der Region Hohenlohe fördert. Ursula Berner sprach vom psychischen Stress, der heutzutage ein ständiger Begleiter sei.

Viele Herausforderungen bis zum Schluss

Der Umbau des ehemaligen Gasthauses zum Auszeithaus gestaltete sich wegen Corona, den Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten bei Materialien herausfordernd. Es gab Höhen und Tiefen, wie Andreas Grathwohl sagte, der Lehrer für Deutsch und katholische Religion ist. Das Ehepaar Grathwohl hatte das frühere Gasthaus gekauft und war als Eigentümer für die umfassende Renovierung des alten Gebäudes verantwortlich, das der Verein nun mietet.

Noch bis zum Schluss wurde auf dem Gelände gewerkelt: Erst eine Stunde vor der Eröffnungsfeier, die von Ralf Beck moderiert und von Zsuzsanna Kausz-Olah und Ute Leenders musikalisch sowie von einer Improtheatergruppe aus Nürnberg schauspielerisch gestaltet wurde, machten die Baufahrzeuge den Hof frei.

Am Samstag, 4. Juni, kann das Auszeithaus nach einer ökumenischen Haussegnung von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Außerdem gibt es ein Kreativprogramm und einen Flohmarkt. Am Sonntag zieht gleich der erste Gast ein. Parallel will Kempter das Auszeithaus für zwei Nächte ausprobieren, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie er ankündigte.

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