Kunst

Förderung für junge Kreative

„Vulnerable – Verletzlich“: Die Diözese Rottenburg-Stuttgart lobt einen Kunstwettbewerb für junge Kreative aus.

„Vulnerable – Verletzlich“: Die Diözese Rottenburg-Stuttgart lobt einen Kunstwettbewerb für junge Kreative aus.

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart lobt einen Kunstwettbewerb mit 65.000 Euro Preisgeld aus. Die prämierten Arbeiten sind beim Katholikentag zu sehen.

Mit dem Kunstwettbewerb „Vulnerable – Verletzlich“ spricht die Diözese Rottenburg-Stuttgart junge Kreative aus dem Bereich der visuellen Künste an, deren Situation durch die Corona-Pandemie derzeit besonders prekär ist, und bietet ihnen die Möglichkeit, ihre aktuellen Arbeiten auf dem 102. Deutschen Katholikentag in Stuttgart einem großen Publikum zu präsentieren. Insgesamt lobt die Diözese dabei ein Preisgeld in Höhe von 65.000 Euro aus. 

Der Kunstwettbewerb versteht sich so zugleich auch als Künstlerförderung, mit der den Kreativen Hilfestellung auf ihrem Weg in die berufliche Zukunft gegeben werden soll. Die Schirmherrschaft des Wettbewerbs hat Bischof Dr. Gebhard Fürst inne.

Die Verletzlichkeit des Menschen
und seiner Umwelt

Gesucht wird nach künstlerischen Positionen, Interpretationen und Ausdrucksformen des Vulnerablen. Bischof Dr. Fürst sagt: „Ich wünsche mir einen Kunstwettbewerb, der inhaltlich an die Erfahrungen der Corona-Pandemie anknüpft, aber darüber hinaus geht. Die Kunstwerke des Wettbewerbs sollen sich mit der Verletzlichkeit des Menschen und seiner Umwelt auseinandersetzen – ein von Grund auf christliches Thema.“

Die Verletzlichkeit des Menschen sei uns während der Corona-Krise schmerzlich bewusstgeworden. Doch auch die Diskussion um die Bewahrung der Schöpfung, um Ökologie und Klimaforschung mache klar, wie zerbrechlich und verletzlich unser Leben und unser Alltag ist, sagt der Bischof und erläutert: „Theologischer Ausgangspunkt des Themas ist die Selbstentäußerung Gottes, der in Jesus von Nazareth Mensch wird und sich damit freiwillig der menschlichen Verwundbarkeit aussetzt. Aus dieser Verwundbarkeit erwächst eine lebensstiftende Kraft, die tröstet und inspiriert.“ 

Den Finger in die Wunde legen
und den Betrachter sensibilisieren

Dr. Melanie Prange, Leiterin des Diözesanmuseums in Rottenburg, unter dessen Regie der Wettbewerb ausgerichtet wird, ergänzt: „Der Begriff des Vulnerablen ist vielleicht erst durch die Pandemie in unseren aktiven Wortschatz gelangt. Allerdings haben Künstler für die Verwundbarkeit des menschlichen Lebens und Denkens schon immer eindringliche Ausdrucksformen gefunden. Auch die Kunstwerke des Wettbewerbs sollen ihren Finger in diese Wunde des Menschen legen und die Betrachter neu dafür sensibilisieren. Dabei soll das Verständnis von Verletzbarkeit möglichst breit gehalten werden.“

Voraussetzung für die Wettbewerbs-Teilnahme ist eine professionelle künstlerische Ausbildung an einer Kunstakademie oder Hochschule. Zugelassen sind sowohl Studierende als auch Absolventinnen und Absolventen in allen kreativen Studiengängen. Ist bereits ein Studienabschluss vorhanden, darf dieser nicht mehr als zehn Jahre zurückliegen. Die Ausschreibung ist offen für alle Formen der bildenden Kunst, der Medienkunst und der Performance. Grundsätzliche Bedingung ist die Aktualität der eingereichten Arbeiten; diese dürfen nicht älter als drei Jahre sein. 

Preisverleihung und Ausstellung
beim Katholikentag in Stuttgart

Die Preisverleihung erfolgt im Mai 2022 während des 102. Deutschen Katholikentags in Stuttgart. Vergeben werden zehn Förder- sowie zehn Anerkennungspreise. Den Künstlerinnen und Künstlern, die einen Förderpreis erhalten, wird die Möglichkeit eröffnet, ihre Arbeiten für acht Wochen in der neugotischen Kirche St. Maria in Stuttgart-Mitte auszustellen. Diese Kirche wird seit 2017 als offener Raum für unterschiedlichste kulturelle Projekte, neue spirituelle Konzepte, Kunstaktionen, Theater und Konzerte genutzt. Kunstobjekte, Installationen und Performances können hier sowohl im Innenraum als auch auf dem Vorplatz der Kirche präsentiert werden. Die Ausstellungseröffnung ist für den 25. Mai 2022 geplant. Alle prämierten Arbeiten werden außerdem im Rahmen eines Katalogs sowie auf der Internetseite des Wettbewerbs vorgestellt.

Interessierte finden alle weiteren notwendigen Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten auf dem dafür vorgesehenen Bewerberportal auf der Homepage des Diözesanmuseums. Dort können in der Zeit zwischen Donnerstag, 1. Juli, und Freitag, 29. Oktober, zudem die Bewerbungen eingereicht werden.

Das Portal geht am 1. Juli online und findet sich ab dann unter: dioezesanmuseum-rottenburg.de/vulnerable/

Die Jury

Namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst, Kultur und Theologie

Im November 2021 und im Januar 2022 wird eine Jury über die Platzierung der eingereichten Arbeiten entscheiden. Die Jury besteht aus namhaften Vertreterinnen und Vertretern der Bereiche Kunst, Kultur und Theologie. Ihr gehören an: Prof. Axel Heil (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe – Experimentelle Transferverfahren), Prof. Leni Hoffmann (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe – Malerei, Skulptur, Installation); Prof. Dr. Hildegund Keul (Julius‐Maximilians‐Universität Würzburg, Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft); Prof. Matthias Kohlmann (Hochschule Pforzheim, Design PF Fakultät für Gestaltung und Zeichnung); Prof. Dr. Pia Müller‐Tamm (Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe); Prof. Heiner Schmitz (ehem. Fachhochschule Dortmund, Fotograf); Dr. Claudia Rose (Leiterin der Abteilung Kunst im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg); Prof. Dr. Stephan Winter M. A. (Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen), Sebastian Schmid (Kurator „St. Maria als Kirche des Dialogs und der Vernetzung“, Stuttgart); Dr. Melanie Prange (Leiterin des Diözesanmuseums Rottenburg und Diözesankonservatorin).

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