Personal

Frau an der Spitze

Die neue Leiterin der Hauptabteilung "Kirche und Gesellschaft Karin Schieszl-Rathgeb, Bischof Dr. Gebhard Fürst, der scheidenende Hauptabteilungsleiter Dr. Joachim Drumm und Generalvikar Dr. Clemens Stroppel. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Thomas Brandl

Feierstunde zum Wechsel an der Spitze von "Kirche und Gesellschaft": Dr. Joachim Drumm wurde verabschiedet, Karin Schieszl-Rathgeb begrüßt.

Promovierter Theologe, Persönlicher Referent von Walter Kasper, Absolvent der Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg, Fachmann für Erwachsenenbildung, Vorstandsvorsitzender Familienerholungswerk, Leiter der Klimainitiative der Diözese, Präsidiumsmitglied der "Fédération des Associations familiales en Europe", Aufsichtsrat beim Siedlungwerk und zu guter Letzt auch noch Bischöflicher Beauftragter für Flüchtlingsfragen – so sieht wohl eine wahre Allzweckwaffe aus.

"Sie kennen die Diözese Rottenburg-Stuttgart wie nur wenige Andere", sagte denn auch Bischof Dr. Gebhard Fürst bei der Verabschiedung des langjährigen Leiters der Hauptabteilung Kirche und Gesellschaft, Dr. Joachim Drumm (66), am Donnerstagnachmittag in der Akademie Hohenheim. Seit 1991 stand der gebürtige Badener in Diensten der württembergischen Diözese, ab 1999 in Führungsverantwortung. Die Hauptabteilung XI mit Sitz im Bischof-Leiprecht-Zentrum in Stuttgart-Degerloch gehört heute zu den größten im Ordinariat. Seit dem 1. März leitet sie Karin Schieszl-Rathgeb.

Leidenschaft für die Erwachsenenbildung

Ihrem Vorgänger bescheinigte der Bischof bei der kleinen Feierstunde in Stuttgart-Hohenheim nicht nur ein weitgespanntes Netzwerk in der Diözese und weit darüber hinaus, sondern vor allem "große Leidenschaft für die Erwachsenenbildung". Diese habe mit dazu beigetragen, dass die DRS heute neben der missionarischen, der schöpfungsfreundlichen und der diakonischen auch eine bildungsstarke Kirche sein.

In seiner durchaus kritischen Bestandsaufnahme des aktuellen Zustands der römisch-katholischen Kirche erwiderte Joachim Drumm ("Ich bin froh, dass ich so viele Jahre in der Diözese Rottenburg-Stuttgart tätig sein durfte und nicht in einer anderen") die Lobesworte des Bischofs für seine erfolgreiche Arbeit – brachte aber auch seinen Schmerz über das Erscheinungsbild der Kirche insgesamt zum Ausdruck: "Wenn sie den Menschen Hoffnung stiften will, muss sie zuerst die eigene Glaubwürdigkeit wieder herstellen, statt sich ständig mit sich selbst zu beschäftigen."

Kirche in der Gesellschaft werden

Dr. Drumms Nachfolgerin Karin Schieszl-Rathgeb (48) ist ebenfalls Theologin und stieß nach dem Studium im Jahr 2001 zur Öffentlichkeitarbeit der Diözese. Die gebürtige Ellwangerin arbeitete dort zunächst als Internet- und Intranet-Redakteurin, wurde bald zur Leiterin der Online-Redaktion befördert und in die IT-Strategiekommission berufen. Die vergangenen zehn Jahre war sie als persönliche Referentin Leiterin des Bischofsbüros, als erste Frau in dieser Funktion. Dr. Gebhard Fürst machte in seiner Einführungsrede ins neue Amt nochmals seine große Wertschätzung für die langjährige "rechte Hand" deutlich und bedankte sich für "zehn Jahre inhaltlich hoch kompetente Zuarbeit, stets mit größtem Engagement weit über das Normale hinaus versehen".

Er sei froh, dass Karin Schieszl-Rathgeb sich nun auf seinen Wunsch hin für die nächste herausfordernde Aufgabe zur Verfügung gestellt habe. Seit 1. März gehört sie als eine von sechs Frauen der Sitzung des Bischöflichen Ordinariats als oberstem Leitungsgremium an. Für die Arbeit mit ihrer neuen, thematisch sehr weit gefassten Hauptabteilung hat sich die 48-Jährige vorgenommen, die beiden Namensbestandteile langfristig miteinander zu verschmelzen: "Kirche in der Gesellschaft müsste es eigentlich heißen – das sind schließlich keine Gegenpole."

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