Weltkirche

„Frauen müssen ihre Rechte kennen“

Missio-Diözesanreferent Ioan Brstiak und Aktivistin Helena Hakena nach dem Eröffnungsgottesdienst zum Monat der Weltmission. Bild: DRS/ Monika Scafuro

Diözesaner Eröffnungsgottesdienst zum Monat der Weltmission mit Domkapitular Msgr. Dr. Heinz-Detlef Stäps am 13.Oktober in Reichenbach an der Fils.

„An diesem Sonntag weiten wir unseren Blick zu den Sorgen und Nöten, zu der Hoffnung und der Freude der Christinnen und Christen weltweit“, mit diesen Worten eröffnete der Leiter der Abteilung Weltkirche und Zelebrant Domkapitular Msgr. Dr. Heinz-Detlef Stäps in der Kirche St. Michael den Gottesdienst. Vor allem aber die Sorgen und die Hoffnung der Frauen auf den Inseln von Papua-Neuguinea standen beim Gottesdienst und dem anschließenden Vortrag im Mittelpunkt. Nach dem Gottesdienst berichtete Helena Hakena von den Problemen auf ihrer Insel Bougainville.

Der Planet Erde ist gefährdet

In der Predigt, die als Interview zwischen dem Domkapitular und der Aktivistin Helena Hakena gehalten wurde, wurden diese Probleme und Sorgen, aber auch die Hoffnung, deutlich. Helena Hakena berichtete eindrucksvoll von den Überschwemmungen auf den Inselgruppen der Carteret-Inseln im Pazifik: „Der Planet Erde ist gefährdet. Die Schöpfung ist nicht mehr so wie sie Gott vorgesehen hatte.“ Die Konsequenz sind bereits zahlreiche Klimaflüchtlinge, die auch auf ihrer Insel Bougainville Schutz suchen. Aber auch die Folgen für die Landwirtschaft sind enorm, hinzu kommen Konflikte um Wasser. Helena Hakena verdeutlichte die Rolle der westlichen Welt, die durch ihr Handeln und ihre Haltung Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel übernehmen müsse.

Wir bringen unsere Sorgen zu Maria

Beeindruckt waren die Gottesdienstbesucher:innen auch von dem tiefen Glauben Hakenas an Maria als Mittlerin ihrer Sorgen. „Wir bringen unsere Sorgen zu Maria, damit uns geholfen wird, denn Maria war ein Mensch wie wir und bringt unsere Sorgen zu Jesus“. Diese große Hoffnung darauf, dass Gott sich um seine Schöpfung und die Menschen kümmert, kommt auch im diesjährigen Motto der Aktion zum Ausdruck: „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ (Ps 98,8)

Hoffnung für die Menschen, die leiden

Die Fürbitten stellten symbolisch verschiedene Gaben in den Mittelpunkt, um die Bitten der Christ:innen weltweit zum Ausdruck zu bringen. So reihten sich neben Wasser, Brot und Wein auch ein Bäumchen, ein Handy und Tücher. Damit wurde den Menschen die Hoffnung zugewandt, die unter Armut, dem Klimawandel und Diskriminierung leiden.

Auswirkungen des Klimawandels und die Rolle der Frauen

Nach dem Gottesdienst trafen sich viele der Gottesdienstbesucher zu einem gemeinsamen Mittagessen im Gemeindehaus. In ihrem anschließenden Vortrag berichtete Helena Hakena über die Auswirkungen des Klimawandels und die Rolle der Frauen auf ihrer Insel Bougainville.

Problem sind der Klimawandel und die Gewalt der Männer

Das diesjährige Missio-Projekt nimmt vor allem die Frauen auf den pazifischen Inseln in den Blick. Sie sind es, die das Land an ihre Töchter weitergeben, die aber besonders unter dem Klimawandel, aber auch unter der Gewalt ihrer Männer leiden. Denn in Papua-Neuguinea gebe es ein großes Problem mit männlicher Gewalt. „Frauen müssen ihre Rechte kennen, sie müssen gestärkt werden“, war eine der zentralen Aussagen von Helena Hakena in ihrem Vortrag. Deshalb gründete sie mit anderen Frauen eine Organisation, die „Leitana Nehan Women’s Development Agency (LNWDA). Dort berät sie Frauen, die häusliche Gewalt erfahren haben, damit sie lernen, darüber zu berichten und zur Polizei zu gehen.

Frauen sind sehr widerstandsfähig

Frauen spielen auch im Kampf gegen den Klimawandel eine aktive Rolle. „Die Frauen sind sehr widerstandsfähig, sie wollen kämpfen, um den Klimawandel zu verlangsamen“. Deshalb pflanzen sie vor Ort Mangroven. Diese Bäume sollen verhindern, dass die Küsten der Insel so schnell erodieren. Mit Hilfe von Spendengeldern von missio können die Setzlinge für die Bäume gekauft werden. Darüber hinaus sorgt missio mit verschiedenen Bildungsprojekten dafür, dass die Frauen lernen, dass sie nicht selbst für den Klimawandel verantwortlich sind - und somit auch nicht die Folgen wie Ernteausfälle und weniger Trinkwasser zu verantworten haben.

Weitere Informationen zum Monat der Weltmission im Oktober

Im Monat der Weltmission Oktober steht das gemeinsame Handeln für christliche Solidarität weltweit im Mittelpunkt. In der Aktion zum Weltmissionssonntag am 27. Oktober stellt missio an Beispielen konkreter Geschichten Frauen vor, die trotz der geschlechterspezifischen Ungerechtigkeiten nicht in der Opferrolle verharren, sondern mit Hilfe der Kirche ihr volles Potential entfalten und ihrer Stimme Gehör verleihen.

Die Kollekte am Weltmissionssonntag am 27. Oktober ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten sammeln an diesem Sonntag für die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen. Gläubige weltweit setzen damit ein Zeichen der Hoffnung für die Ärmsten und Bedürftigsten in Afrika und Asien.

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