Frauenbund

Frauenfest und Kampagnenstart – Maria 2.0 geht weiter

Gemeinsam mit seinen Mitgliedern will der KDFB in der Diözese die Kirche weiter bewegen (vorne rechts: Diözesanvorsitzende Karin Walter) - Foto: KDFB Rottenburg-Stuttgart/Pfann

Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) plant 700 neue Mitglieder in zwei Jahren

Gemeinsam mit mehr als 350 Frauen hat der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) am Samstag (29. Juni) im Kloster Untermarchtal die bundesweite KDFB-Kampagne „bewegen!“ für die Diözese Rottenburg-Stuttgart eröffnet. Eines der Ziele der auf zwei Jahre angelegten Kampagne ist die Gewinnung von 700 neuen Mitgliedern.
 
Die Kampagne „bewegen!“ war bundesweit im März eröffnet worden, der Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart gestaltete mit dem traditionellen Frauentag im Kloster Untermarchtal den lokalen Beginn. Im Fokus der beiden kommenden Jahren stehen diözesanübergreifend die Themenfelder „Lohngerechtigkeit“, „Verantwortung“, „Weihe“, „Frauensolidarität“ und „Glaube“. Mit Veranstaltungen und Aktionen sollen sie in den Blick genommen werden. Dazu zählt auch die Fortführung der Aktion „Maria 2.0“.
 
Trotz weiter steigender Austrittszahlen innerhalb der katholischen Kirche setze man beim KDFB auf Zuwachs, sagte die KDFB-Diözsanvorsitzende Karin Walter zum Auftakt des Frauenfestes in Untermarchtal. Zehn Prozent Neu-Mitglieder wolle der gut 7.000-mitgliederstarke Verband bis 2021 in seinen Büchern führen. Walter zeigte sich zuversichtlich, dass dies gelinge. „Der Aufbruch der Frauen in der katholischen Kirche und ihre Forderung nach mehr Mitspracherecht in der Kirche hat durch die Aktion Maria 2.0 Fahrt aufgenommen“. Als Koordinator der Aktivitäten rund um den Kirchenstreik im Mai habe der KDFB nicht nur eine große Medienresonanz erlebt, sondern auch zahlreiche Rückmeldungen von Frauen aus Gemeinden und Bildungseinrichtungen ebenso wie von Einzelpersonen erhalten. Mut mache die Tatsache, dass darunter etliche seien, die sich schon längst aus der Kirche verabschiedet hätten und nun wieder bereit seien für neues Engagement. „Das Jahr 2019 ist fast wie ein Neuanfang für den KDFB“, sagte Walter über den mehr als 100 Jahre alten Verband. Es sei sehr viel in Bewegung geraten in den letzten Monaten. „Das zeigt uns, dass es sich gelohnt hat, all die Jahren an der Frauenfrage dran zu bleiben und Gleichberechtigung für Frauen in Kirche und Gesellschaft einzufordern.“
Sie sei sich sicher, dass der KDFB auch für eine Zielgruppe interessant sei, die nicht in der klassischen Kirchengemeinde zu finden sei, sagte die Vize-Präsidentin des KDFB-Bundesverbandes, Rose Schmidt. Der Frauenbund biete Gemeinschaft und spirituelle Heimat und greife aktuelle Fragen zu Politik und Gesellschaft auf, die sehr viele bewegten. „Wir sind offen für Frauen aller Konfession, die Fragen ans Leben und an den Glauben haben“, so die in Westhausen im Ostalbkreis lebende Vizepräsidentin.
 
Die konkrete Umsetzung der „bewegt!“-Kampagne geschehe hauptsächlich vor Ort in den 130 Zweigvereinen in der Diözese, erläuterte Walter. Aktuell seien unter der Überschrift „Leben ist Bewegung“ für dieses Jahr noch mehr als 20 Begegnungstage für Frauen aus Stadt und Land geplant. Ausgebaut werden solle außerdem das spirituelle Angebot „Kirche anders. Frauenkirche“, das bislang in Stuttgart und im ländlichen Raum stattfinde und sich großer Resonanz erfreue. Eine Fortführung der Aktion „Maria 2.0“ sei ebenfalls angestrebt.
 
Entsprechend des Leitgedankens der Kampagne „Nur wer bewegt ist, kann andere bewegen!“ bot der Frauentag den Teilnehmerinnen in Untermarchtal in zahlreichen Workshops geistliche und künstlerische Impulse zum Thema Bewegung. Angebote zu Rhythmus und Körperwahrnehmung standen ebenso auf dem Programm wie die Wissensvermittlung im Bereich Fotografie oder Kräuterkunde. Unter dem Kampagnen-Stichwort "Frauensolidarität" bot der Diözesanverband innerhalb des Workshop-Programms erstmals einen Arbeitskreis zum Thema "Lesbische Frauen in der Kirche" an und folgte damit einer Forderung der Delegiertenversammlung des KDFB aus dem vergangenen Jahr.

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