Jedes Jahr setzen sich bundesweit zirka 100.000 Freiwillige für unsere Gesellschaft ein: Im Freiwilligen Sozialen Jahr, im Bundesfreiwilligendienst und im Freiwilligen Ökologischen Jahr sind sie unterwegs für Kinder, Arme und Alte, für Natur und Umwelt. Zurzeit leisten Freiwillige in vielen Einrichtungen einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Für ihren großen Einsatz erhalten die Freiwilligen ein vergleichbar kleines Taschengeld. Die Fahrten zu ihren Einsatzstellen müssen sie selbst bezahlen, ein kleiner Teil der Einsatzstellen gibt einen Zuschuss.
So geht es auch Jasmin. Sie leistet ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der vhs Ökostation in Stuttgart. „Ich fahre jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, um einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Leider verschlingt das Bahn-Abo jeden Monat 60 Euro meines Taschengeldes.“ Das findet sie nicht gerecht und ergänzt: „Warum erhalten zum Beispiel Wehrdienstleistende freie Bus- und Bahn-Tickets, Freiwillige in sozialen und ökologischen Bereichen aber nicht?“
Wertschätzung in konkreter Unterstützung zum Ausdruck bringen
Die katholischen Träger der Freiwilligendienste fordern daher, die gesellschaftliche Wertschätzung des Engagements in konkreter Unterstützung auszudrücken: „Freie Fahrt für Freiwillige macht die Engagierten mobiler und zeigt gleichzeitig, dass ihr Einsatz gesehen und anerkannt wird. Darüber hinaus bringt die verstärkte Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs einen positiven ökologischen Effekt“, erläutert Michael Bross, Referatsleiter der Freiwilligendienste im Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg, die Aktion.
Die Freiwilligendienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und im Caritasverband der Erzdiözese Freiburg fordern in einem ersten Schritt ein vergünstigtes ÖPNV-Ticket für das Land Baden-Württemberg: „Ein 365 Euro-Jahresticket für die Fahrt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Baden-Württemberg wäre eine gute und notwendige erste Maßnahme auf dem Weg zur freien Fahrt für Freiwillige“, meint Olivia Longin, Geschäftsführerin der Freiwilligendienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Aktionstag im Netz am 4. Dezember
Unter dem Hashtag #freiefahrtfuerfreiwillige machen die Freiwilligen ihr Engagement und ihre Forderung nach günstigen oder kostenfreien ÖPNV-Tickets sichtbar. Am 4. Dezember ab 8 Uhr morgens werden Freiwillige in den sozialen Medien unter #freiefahrtfuerfreiwillige Beiträge, Fotos und Aktionen von ihrem Arbeitsweg posten. Weitere Infos zu der Aktion gibt es auch im Internet: pro-fsj.de/freiefahrt
Die Freiwilligendienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart gemeinnützige GmbH ist anerkannter Träger für das Freiwillige Soziale Jahr, Freiwillige Ökologische Jahr, den Europäischen Freiwilligendienst und den Bundesfreiwilligendienst 27+ (für Erwachsene). Die Organisation mit Sitz in Wernau (Neckar) und Regionalstellen in Ulm, Rottweil und Ravensburg begleitet jährlich mehr als 1.300 Freiwillige in der Region Württemberg. Gesellschafter sind der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V. sowie die Diözese Rottenburg-Stuttgart.