In den Medien ist es um den Synodalen Weg ruhiger geworden, dennoch wird weiter mit viel Herzblut um die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland gerungen. Bundesweit arbeiten Katholiken an Arbeitspapieren zu heiklen innerkirchlichen Fragen, zu denen die Rolle der Frauen genauso zählt wie der Umgang mit Sexualität.
In der Synodalversammlung vertreten sind zwölf Frauen und Männer aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart, von denen drei am Montag, 5. Oktober, mit interessierten Stuttgartern über den aktuellen Stand des Synodalen Prozesses ins Gespräch kommen möchten. Dabei sein werden Stadtdekan Christian Hermes sowie Katrin Brockmöller, die Leiterin des Katholischen Bildungswerks sowie die Gemeindereferentin Regina Nagel.
Die Veranstaltung mit dem Titel „Freimut 2“ beginnt um 19.30 Uhr in St. Eberhard. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung aber erforderlich.
Anfang 2020 ist der Synodale Weg gestartet, in den viele Katholiken große Hoffnungen setzen, der coronabedingt aber anders abläuft als vorgesehen. So gab es im September nicht die geplante Synodalversammlung mit allen 230 Delegierten, sondern fünf Regionenversammlungen in Ludwigshafen, Berlin, Dortmund, Frankfurt und München. Gesprochen wurde an allen fünf Orten vor allem über zwei Themen aus den vier Zukunftsforen: die Rolle der Frau sowie Sexualität und Partnerschaft. In Ludwigshafen dabei waren der Stuttgarter Stadtdekan Christian Hermes, Katrin Brockmöller, die Leiterin des Katholischen Bibelwerks sowie die Gemeindereferentin Regina Nagel.
Christian Hermes und Katrin Brockmöller werden an dem Abend in der Domkirche St. Eberhard live von ihren Eindrücken aus der jüngsten Regionenversammlung berichten. Per Video wird sich zudem die Gemeindereferentin Regina Nagel zuschalten, die den Diskussionsstand zum Thema Frauen in der Kirche beitragen wird.
Stadtdekan Hermes, der auch Moderator der Regionenkonferenz in Ludwigshafen war, sieht den Synodalen Weg jetzt in einer sehr kritischen Phase: „Die Diskussionskultur der Bischöfe und Kirchenvertreter aus dem Südwesten war wirklich sehr gut und konstruktiv.“ Andererseits seien durch die Instruktion des Vatikans zu Fragen der Gemeindeleitung und der Mitwirkung von Laien am Dienst der Priester sowie die jüngste Intervention zur Frage der Eucharistiegemeinschaft seitens der römischen Kurie nicht gerade wohlwollende Zeichen im Hinblick auf die Themen des Synodalen Weges gegeben worden. „Die Diskussion bleibt sehr spannend“, so der Stuttgarter Stadtdekan.
Zu Wort kommen aber nicht nur die Delegierten, sondern auch die Teilnehmer der Veranstaltung. Die Besucherinnen und Besucher haben im zweiten Teil des Abends Gelegenheit, ihre Erfahrungen mit und Beobachtungen zum Synodalen Weg freimütig und offen einzubringen.
Moderiert wird Freimut 2 von Joachim Heinz von der Katholischen Nachrichtenagentur KNA, der den Synodalen Weg als Berichterstatter intensiv verfolgt. Er wird die Synodalen zunächst zum Stand der Diskussion in den Zukunftsforen fragen und nachhaken, wie sich Corona auf den Prozess auswirkt.
Im Anschluss können sich die Besucher mit ihren Anliegen in kleinen „Listening circles“ austauschen, die sich mit den beiden Themen befassen, die auch in Ludwigshafen im Mittelpunkt standen: der Rolle der Frauen in der Kirche sowie dem Themenkomplex Sexualität und Partnerschaft, aber auch Raum geben für Gespräche zur grundsätzlichen Entwicklung des Synodalen Weges.
Anmeldungen sind möglich über das Katholische Bildungswerk Stuttgart unter Telefon 07 11 / 7 05 06 00 und über dessen Homepage www.kbw-stuttgart.de.