Jugend

Für das Wohl der Jugend

Jugendlichen aus der Carl-Schäfer-Schule in Ludwigsburg soll der Einstieg in eine Ausbildung erleichtert werden. Foto: Caritasverband

Die Caritas engagiert sich im Kreis Ludwigsburg in mehreren Projekten für die Gegenwart und Zukunft junger Menschen. Zwei Beispiele zeigen es.

Die Caritas ist im Landkreis Ludwigsburg an 18 Schulen mit Schulsozialarbeit präsent. Schülerinnen und Schüler kommen mit ganz unterschiedlichsten Anliegen, berichtet Julian Bach, Leiter des Bereichs Bildung und Jugendarbeit: Streit auf dem Pausenhof, Konzentrationsprobleme, fehlende Orientierung oder zu viel Medienkonsum. Mit gezielten Präventionsangeboten zu Themen wie Gewalt, Medien, Drogen oder Gesundheit wollen die Sozialarbeiterinnen an den Schulen in Ditzingen die jungen Menschen stärken, damit sie ihren Alltag besser meistern. Im Projekt „Was kostet das Leben“ etwa berechnen Zehntklässler*innen, wie viel sie verdienen müssten, um ihren gewünschten Lebensstil zu finanzieren. Bei Klassentrainings im Niederseilgarten wiederum stehen Teamgeist und Sozialkompetenzen im Mittelpunkt.

Reden hilft – Schulsozialarbeit macht’s möglich

„Sozialarbeit lebt von Beziehung“, sagt Sozialpädagogin Anastasia Kapitonova. Oft gehe es darum, Konflikte gewaltfrei zu lösen, Freundschaften zu schließen oder Frustrationstoleranz zu üben. Das Ziel sei, Ressourcen zu aktivieren, damit die Kinder und Jugendlichen ihre Probleme selbst bewältigen können. „Der Zeitpunkt, wann geholfen wird, liegt bei den Kindern“, so Kapitonova. 

Als externe Dienstleisterin arbeitet die Caritas eng mit dem Lehrer-Kollegium zusammen – unter Wahrung der Schweigepflicht. Auch Eltern erhalten bei Bedarf Beratung. Da die Caritas mit anderen Hilfsangeboten gut vernetzt ist, kann die Schulsozialarbeit gezielt an andere Dienste weitervermitteln. Im Extremfall etwa an das Projekt „Oktopus“ für junge Menschen ab Klasse 5, die den Schulbesuch verweigern.

Draußen wachsen – Jugendliche entdecken Chancen im Grünen

Für manche Jugendliche ist der Weg in eine Ausbildung alles andere als leicht. Das gilt auch für die Schüler der Carl-Schäfer-Schule in Ludwigsburg: Viele der 15- bis 19-Jährigen haben eine Flucht hinter sich, andere leben schon immer in Deutschland. Im Projekt „JuNa-B (Jugend und Natur-schutz im Beruf)“, das ihre Schule schon seit zwei Jahren gemeinsam mit der Caritas durchführt, können sie nun ausprobieren, ob ein Beruf in der Natur – etwa als Landschaftsgärtner – etwas für sie ist. Ein Jahr lang begleitet die Caritas eine Schulklasse. Der praktische Teil geht bis Ende November und findet in der Natur statt, ein theoretischer Teil läuft bis März - und dies ist fester Bestandteil des Faches “Natur und Umwelt”.

Ort des Geschehens ist ein Steilhang-Garten in Breuningsweiler bei Winnenden. Hier wird gemeinsam gearbeitet und gelernt: Nägel werden in Holzblöcke geschlagen, Teamgeist und Sozialkompetenz sind das, was wichtig ist. Auch beim Kochen geht es um Zusammenarbeit: Im Holzofen gart Kartoffelgratin, das ein Teil der Schüler selbst zubereitet hat und mittags dann alle gemeinsam verspeisen.

Achtsam mit der Natur umgehen

Das Grundstück hat eine private Stiftung zur Verfügung gestellt. Es war über Jahrzehnte zugewachsen. Stück für Stück gestalten die Schüler neu: Sie legen Kräuterbeete an, schaffen Sitzplätze und bauen Terrassenflächen. Sozialpädagoge Charly Hayta begleitet sie dabei. „Ich will ihnen ein Vorbild sein und meine Haltung weitergeben“, sagt er. Respektvoller Umgang, Müllvermeidung – es darf kein Plastikgeschirr verwendet werden – und Achtsamkeit mit der Natur gehören für ihn dazu. Das Handy geben die Schüler für diese gewisse Zeit in der Natur ab. 

„Belastete Jugendliche sagen, hier können sie abschalten“, sagt Hayta. Der Umgang miteinander in der Gruppe täte ihnen gut. Hier hätten sie ihn als Ansprechpartner, als neutrale Person und nicht in den Schulbetrieb eingebunden. „Rausgehen, sich bewegen ist für viele der Schüler wichtig. Für manche ist das tatsächlich die Chance, um auf dem ersten Arbeitsmarkt einzusteigen.“ JuNa-B wird bis ins Jahr 2026 durch die Vector-Stiftung in Stuttgart-Weilimdorf gefördert. 

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