„Schließe im Glauben das Lachen nicht weg!“ Mit diesem Leitwort eröffnet das Dekanat am 4. Februar sein Jahresprogramm 2021. Darin geht es darum, sich in schwieriger Zeit das Gespür für das Schöne, Heitere und Erbauliche zu bewahren und auch den Verbissenheiten in Glaube und Kirche ein entspanntes und entspannendes Lächeln entgegenzusetzen. Helfen könne dabei der Roman „Der Name der Rose“, sagt Dekanatsreferent Dr. Wolfgang Steffel. In dem Welterfolg von Umberto Eco (1932-2016) entfaltet sich ein mittelalterlicher Thriller um ein Buch über das Lachen, das manche für gefährlich und deshalb unter Verschluss halten.
Die Denkwelt des italienischen Philosophen und Kolumnisten Eco stehe für „einen wachen, nachdenklichen und zugleich augenzwinkernden Glauben, der in der heutigen Situation als hilfreich erscheint“, so Steffel. Der Theologe plädiert „für einen weltoffenen und gebildeten Glauben, der alle Erkenntnisfähigkeiten (Herz, Hirn und Bauch) und alle Sinne, besonders den Spürsinn für Gottes Spuren in der Welt und in der eigenen Lebensgeschichte, einbezieht und sich bei dieser detektivischen Glaubensarbeit eingebettet weiß in die reiche Tradition von Spiritualität, Gebet und Bibelauslegung“. Ein solcher Glaube bewahre sich die Freude am Entdecken, Sammeln, Auflesen, Kombinieren und Deuten und bleibe offen für das Geheimnis Gottes.
Der Vortrag am 4. Februar ist Auftakt eines dreiteiligen Glaubenskurses zum Thema „Glaube und Vernunft, Philosophie und Religion“ im Online-Format. Zwei weitere Vorträge am 10. März und 15. April führen tiefer in die Romane Ecos, auch in „Das Foucaultsche Pendel“. Dieser handelt von Wahnsystemen, unseriöser Esoterik, Okkultismus und Irrationalismus. Wer nicht an Gott glaube, glaube nicht etwa an nichts, sondern am Ende an alles, meinte Umberto Eco.