Bei einem Sonntagsgottesdienst mit anschließendem Stehempfang feiert Libert Hirt den Tag seiner Priesterweihe, die er am 20. Juli 1963 in Rottenburg erhielt, in seiner Heimatgemeinde Deißlingen. Am Tag des Jubiläums selbst werde es eine Feier in Mariä Himmelfahrt in Stuttgart-Degerloch geben, sagt der Jubilar.
Gerne erinnert sich der 84-Jährige an seine aktive Zeit zurück: Zunächst als Vikar in Reutlingen tätig, entschied er sich im fünften Jahr dort durch eine persönliche Begegnung, nach Guatemala zu gehen. Von 1968 bis 1978 lebte er dann in einem Indiodorf des südamerikanischen Landes. Zwei Jahre habe es anfangs gebraucht, bis die Verständigung mit den Nachfahren der Mayas funktionierte, berichtet er. „Es war mir sehr wichtig, dass sie das Evangelium in ihrer eigenen Sprache hören“, blickt er zurück. Deshalb habe er die Sprache der Indios gelernt. Eine Sprache, die er sich selbst beibrachte. „Damit hatte ich dann einen unheimlichen Zugang zu den Leuten und sonntags hielt ich immer zwei Predigten: einmal auf Spanisch, einmal in der Sprache der Indios.“
Zurück in der Diözese Rottenburg-Stuttgart war Hirt zunächst Pfarrer in Tübingen-Lustnau und übernahm als Pfarrer für die Pastoral im ländlichen Raum dann eine diözesane Aufgabe, die, wie er sagt, sehr gut zu ihm passte, da er selbst in einer Landwirtschaft aufwuchs und den ländlichen Reichtum an Religiosität sehr zu schätzen wisse. „Das war der Job, der mir gestanden ist und den ich 20 Jahre lang sehr gerne gemacht habe.“ Obschon in der Kategorialseelsorge tätig, sei er an die Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Degerloch angebunden gewesen und auch das habe sehr gutgetan, sagt der Jubilar.