Solidarität

Für Gerechtigkeit in Corona-Zeiten

Kirche und Gewerkschaft

Silke Ortwein und Bernhard Löffler vom DGB, Pfarrer Christoph Baisch, Pfarrer Hansjörg Häuptle und KAB-Regionalsekretär Joachim Kühner wollen gemeinsam für mehr Solidarität eintreten. Foto: drs/Guzy

Die Pandemie wirft soziale Fragen neu auf. Kirchen- und Gewerkschaftsleute wollen sich diesen gemeinsam stellen.

Das schon einige Jahre alte Format „Kirche und Gewerkschaft“ ist auf einer neuen, breiteren Basis wiederbelebt worden. „Sowohl Kirche als auch Gewerkschaft haben mit der Alltagswelt der Menschen zu tun“, sagte Christoph Baisch bei der Auftaktveranstaltung. Für beide stelle sich die Frage nach Gerechtigkeit und Solidarität, erklärte der evangelische Dekan.

Vertreter von Gewerkschaften wie Nahrung-Genuss-Gaststätten oder der Gewerkschaft der Polizei, Betriebs- oder Personalratsmitglieder, Mitglieder verschiedener Kirchengemeinden, Seelsorger und Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) waren im Heilbronner Gewerkschaftshaus zusammengekommen, um das gemeinsame Themenfeld abzustecken. Als spannendes Format bezeichnete Hansjörg Häuptle, kommissarischer, stellvertretender Dekan des katholischen Dekanats Heilbronn-Neckarsulm, das Treffen. Er zitierte eine Passage aus der jüngst veröffentlichten Sozialenzyklika von Papst Franziskus: Nach dem Vorbild des barmherzigen Samariters steht dort die Forderung, als „Erbauer einer neuen sozialen Verbundenheit“ zu wirken.

„Der Mensch steht im Mittelpunkt, da treffen wir uns“, sagte DGB-Regionsgeschäftsführer Bernhard Löffler. Ähnlich äußerte sich auch KAB-Regionalsekretär Joachim Kühner: „Die Menschen verbinden uns.“ Löffler erinnerte an den Welttag für menschenwürdige Arbeit, der immer auf den 7. Oktober fällt. In dessen zeitlichem Umfeld fand auch das Gesprächsforum „Kirche und Gewerkschaft“ statt.  

Nach Ansicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bringt die Corona-Situation Ungerechtigkeiten und Unsicherheit mit sich. Sie stellt aber auch die Frage, wie sich soziale Kontakte unter den Beschäftigten aufrechterhalten lassen oder wie sich Homeoffice und mobiles Arbeiten organisieren lassen. DGB-Regionssekretärin Silke Ortwein sammelte alle diese Meinungen aus der Runde. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dann einzelne Themen wählen, um sie in Kleingruppen zu diskutieren.

In der Schlussrunde wurden der Wunsch und die Forderung deutlich, gerade jetzt für Solidarität einzutreten. Als Kooperationsfeld für Kirche und Gewerkschaft sahen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Beispiel die Aufgabe, Ungerechtigkeiten zur Sprache zu bringen.

Das ökumenische Format „Kirche und Gewerkschaft“ soll fortgesetzt werden, wie Silke Ortwein erklärte. So ist für März eine weitere Veranstaltung angedacht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten daher auf einem Rückmeldebogen entscheiden, in welchem Rahmen sie an welchen Themen vertieft arbeiten wollen.

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