Gemeinsames Essen stärkt nicht nur familiäre Beziehungen, sondern ist auch sonst eine gute Basis für Gespräch und gutes Miteinander. Das gilt umso mehr, wenn man bei dieser Gelegenheit auch gleich kulinarische Köstlichkeiten aus verschiedensten Ländern und Kulturen kennenlernen kann. Verführerisches für Auge, Nase und Gaumen bot die „Tafel der Religionen“, die der Rat der Religionen in Ulm kürzlich organisiert hatte. Die Einladung zu Austausch und Begegnung war Teil eines kleinen Festprogramms, mit dem der Rat in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert und noch mehr auf sich und seine Anliegen aufmerksam machen will.
Bewusst nicht als Festtafel, sondern als „einfacher Ort der Begegnung, wo man Gastfreundschaft erfahren soll“, wurde die Tafel geplant, erklärte Dekan Ulrich Kloos. Niederschwellig, einladend und unkompliziert konnten Menschen verschiedenen Glaubens und Interessierte auf dem Ulmer Marktplatz ins Gespräch kommen – bei Hefezopf, orientalischem Gebäck, jüdischen Süßspeisen und Obst. Neben den jeweils für ihre Mitglieder typischen Spezialitäten steuerte jede Religionsgemeinschaft fünf Kannen Tee und fünf Kannen Kaffee bei, die Stadt Ulm sorgte für Tische und Kaltgetränke. „Das hat ganz viel mit ‚leben teilen‘ zu tun, dem diesjährigen Katholikentagsmotto, wenn sich auf diese Art verschiedene Kulturen und Traditionen begegnen“, sagte Kloos. Mit einem Tischgebet – jede und jeder in seiner Gebetstradition – läuteten die Religionsvertreter und ihre Gäste die „Tafel der Religionen“ ein. Dekan Kloos wählte dafür Psalm 23, „weil das der Psalm ist, der die ganze Wegbegleitung Gottes zum Ausdruck bringt und auch die Gemeinschaft, das gemeinsame Essen, in den Blick rückt: Du deckst mir den Tisch, salbst mein Haupt mit Öl, füllst mir den Becher…“