Walter Stöffelmaier war von 1991 bis 2004 Pfarrer in den Kirchengemeinden St. Remigius Gündringen und St. Georg Vollmaringen. Vom 1996 bis 2004 war er Dekan im Dekanat Calw. Während seiner Amtszeit war ich Gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats Gündringen, ab 1997 Diözesanrätin.
Um sein Wirken als Dekan zu beschreiben, gehören die fünf vorausgehenden Jahre, in denen er "nur" Gemeindepfarrer war, dazu. Er kam in Gemeinden, die nach längerer Vakanz eine Liste von Wünschen an ihn vorlegten. Es zeigte sich gleich eine große Stärke von Walter Stöffelmaier. Er hörte zu, nahm die Anliegen ernst und gemeinsam wurde nach Lösungen gesucht, und meistens auch gefunden. Er war geprägt vom Zweiten Vatikanischen Konzil, sein Bild von Gemeinde und Leitung war ganz nach dem Rottenburger Modell ausgerichtet. Er war ein Netzwerker, sowohl als Gemeindepfarrer als auch als Dekan. Er konnte Menschen miteinander verbinden, er weckte in ihnen die Sehnsucht nach dem Meer, dann bauten sie gemeinsam das Boot.
Eine Grundhaltung von ihm war: "Glaube braucht ein Gesicht" und, "Gemeinde muss dort, wo sie lebt, den Glauben feiern und das Leben teilen". So bildeten sich in kleinen Gemeinden, in denen kein Kirchengemeinderat vor Ort war, sogenannte Dorfräte, die Verantwortung übernahmen und sich vernetzten. Er hatte Vertrauen, in Gott und die Menschen. Walter Stöffelmaier war ein bescheidener und wissender Mensch. Er nahm sich
zurück, erkannte Begabungen, ermutigte, befähigte und begleitete die Menschen in Gemeinde und Dekanat.
Walter Stöffelmaier war ein echter Seelsorger und den Menschen zugewandt. Nacht's war wohl die Zeit für
Schreibtischarbeit und Predigtvorbereitung. Walter Stöffelmaier war ein Segen für Gemeinde, Dekanat und die Kirche. Möge Gott ihm vergelten, was er Gutes getan hat.