KAB

Gegen zwölf Tage Dauerschicht

Für die Onlinepetition „12 Tage Dauerschicht abschaffen!“ hat die Katholische Arbeitnehmerbewegung schon mehr als 70.000 Unterzeichner gewonnen.

Sie sind zwölf Tage am Stück im Dienst. Arbeiten zum Wohl ihrer Patienten, aber häufig auf Kosten der eigenen Gesundheit: Pflegekräfte unter Dauerbelastung. Dagegen richtet sich die Onlinepetition „12 Tage Dauerschicht abschaffen!“ Sie wurde initiiert von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Mittlerweile hat die Petition bundesweit mehr als 70.000 Unterzeichner gefunden. „Wir überreichen noch in diesem Monat in Berlin die Unterschriftenliste dem zuständigen Staatssekretär im Gesundheitsministerium und Pflegebeauftragten der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus“, sagt Peter Niedergesäss vom Vorstandder KAB.

Dauerschichten belasten

„Uns geht es um faire Arbeitsbedingungen für die Pflegerinnen und Pfleger in den Altenhilfeeinrichtungen und eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten. Wer zwölf Tage am Stück schichtet und nach zwei Tagen Erholung in die nächste Zwölf-Tage-Schicht kommt, schadet auf Dauer seiner eigenen Gesundheit und kann mittelfristig im Job keine Höchstleistung mehr bringen.“

Die KAB machte sowohl in der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit Vor-Ort-Aktionen als auch online mit der Petitions-Homepage auf das Problem aufmerksam.

„Viele Pflegekräfte schildern ganz individuell, wie sehr sie diese Dauerschichten belasten“, sagt Maria Sinz, KAB-Sekretärin für Gesundheit und Pflegepolitik. „Sie berichten von den eigenen körperlichen Schmerzen, über ihr konstant schlechtes Gewissen, weil sie den Belangen der einzelnen Patienten kaum mehr nachkommen können, und wie die Arbeitsbedingungen am eigenen Qualitätsanspruch nagen.“ 

Weitere Unterstützer für Onlinepetition gesucht

Noch läuft die Onlinepetition und damit die Suche nach weiteren Unterstützern. „Wer gesunde Pflegekräfte und zufriedene Patienten haben möchte, der sollte sich unserer Petition anschließen“, sagt Niedergesäss. „Es ist kaum mehr als ein Klick und die Online-Petition ist unterzeichnet.“

Mit nur wenig Mühe setzen sich die Unterstützer dann gemeinsam mit der KAB für verlässliche Arbeitszeiten in der Pflege und damit für eine verlässliche Qualität ein.

„Jeder von uns sollte bedenken, dass er aller Voraussicht nach früher oder später selbst mit dem Thema Pflege zu tun hat, sei es, wenn es um die eigenen Eltern geht oder wenn man selbst zum Pflegefall wird. Umso wichtiger ist es, heute mit der Unterschrift ein Zeichen der Solidarität für unsere Pflegekräfte zu setzen und damit diesen Beruf wieder attraktiver zu machen.“

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