Ökumene

Gemeinsam für den Frieden

Die Journalistin Elisabeth Zoll berichtete beim Ulmer „Treffen der Religionen“ am 29. Januar 2020 von der Weltkonferenz „Religions for peace“ 2019 in Lindau. Als Sprecher des „Rats der Religionen“ in Ulm moderierten Dekan Ulrich Kloos (Mitte) und Rabbiner Shneur Trebnik den Abend. Foto: DRS/Jerabek

Die Journalistin Elisabeth Zoll berichtete beim Ulmer „Treffen der Religionen“ am 29. Januar 2020 von der Weltkonferenz „Religions for peace“ 2019 in Lindau. Als Sprecher des „Rats der Religionen“ in Ulm moderierten Dekan Ulrich Kloos (Mitte) und Rabbiner Shneur Trebnik den Abend. Foto: DRS/Jerabek

Kirchen, Religionsgemeinschaften und ausländischer Kulturvereine haben ihren Willen bekräftigt, gemeinsam einen Beitrag zur Verständigung zu leisten.

Das zweite „Treffen der Religionen“ am 29. Januar in Ulm-Wiblingen stand im Zeichen eines tieferen gegenseitigen Kennenlernens und der Frage: Was können wir tun, um als Gläubige verschiedener Religionen miteinander für ein gutes und friedliches Zusammenleben zum Wohl der Donaustadt zu wirken? Auf Einladung des „Rats der Religionen“, dem neben dem katholischen Dekanat Ehingen-Ulm und dem evangelischen Kirchenbezirk Ulm auch die Israelitische Religionsgemeinschaft, der Alevitische Kulturverein Ulm und zwei große islamische Vereine angehören, kamen bei diesem Treffen Vertreter weiterer, auch kleinerer religiöser Gemeinschaften zusammen.

Im Mittelpunkt des Treffens stand ein Impuls aus der 10. Weltkonferenz „Religions for peace“ (Religionen für den Frieden) in Lindau. Die Ulmer Journalistin Elisabeth Zoll, die im August 2019 an der internationalen Versammlung teilgenommen hatte, berichtete über ihre Eindrücke. „Religions for peace“ mit 900 Delegierten aus 100 Ländern sei kein interreligiöses „Umarmungstreffen“ und kein „Kirchentag für alle“ gewesen, sondern „eine Art UNO der Religionen“ mit dem Ziel, Konflikte zu beschwichtigen.

Angesichts der im weltweiten Maßstab zu beobachtenden Rückkehr der Religion – für 80 Prozent der Weltbevölkerung ist Religion bedeutsam – habe man es sich zur Aufgabe gemacht, Konflikte anzusprechen, Ursachen zu benennen, in Respekt offen und ehrlich miteinander umzugehen, sagte Zoll. Zum Auftakt der viertägigen Weltkonferenz 2019 in Lindau hätten die Religionsführer ein Gelöbnis gesprochen: "Getragen von meiner eigenen Glaubenstradition und im Respekt vor religiösen Unterschieden, verpflichte ich mich zur multireligiösen Zusammenarbeit für den Frieden. Ich werde mit Gläubigen anderer Religionen partnerschaftlich zusammenarbeiten."

Beeindruckt zeigte sich die Referentin auch über Berichte aus Nigeria, wo unter dem Eindruck zunehmender Gewalt durch Terrorgruppen muslimische Bürger sonntags Kirchen schützen und Christen sich freitags zum Schutz um Moscheen versammeln. Augenfällig sei außerdem die Rolle der Frauen bei der Weltversammlung, denn ohne die Frauen und ohne die unterschiedlichen Perspektiven gebe es keinen Frieden, betonte Zoll.

Nach den Worten des katholischen Ulmer Dekans Ulrich Kloos geht von der Lindauer Konferenz ein wichtiger Impuls aus, den jede Religion in die Gesellschaft hineintragen und auch in der Donaustadt ausstrahlen lassen könne: im Gespräch bleiben, sich begegnen und so als gläubige Menschen verschiedener Religionen einen Beitrag für den Frieden leisten.

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