Diözesanadministrator Stroppel: Kirche und Staat dienen den gleichen Menschen
Dementsprechend definierte auch Diözesanadministrator Dr. Clemens Stroppel in seinem Schlusswort die Beziehung von Kirche und Staat und zitierte aus dem Vorspruch der Verfassung des Landes Baden-Württemberg: „Wir treffen uns in einem gemeinsamen Fluchtpunkt, Staat und Kirche, Kirche und Staat »[i]m Bewusstsein der Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, die Freiheit und Würde des Menschen zu sichern, dem Frieden zu dienen, das Gemeinschaftsleben nach den Grundsätzen der sozialen Gerechtigkeit zu ordnen, den wirtschaftlichen Fortschritt aller zu fördern und entschlossen, dieses demokratische Land […] zu gestalten“. Weiter betonte Dr. Stroppel die Gemeinsamkeiten beider Institutionen und deren gemeinsames Ziel: „Wir tun es in Achtung der je eigenen Autonomie, auf je eigene Weise mit gegebenenfalls unterschiedlichen Mitteln und Möglichkeiten. Aber wir tun es für die gleichen Menschen, um deren Wohl des Gemeinwohls willen und partnerschaftlich. Und wir verstehen uns – das muss in Zeiten der Populisten, Demagogen und Autokraten betont werden – als Dienende“.
50 Jahre Katholisches Büro in Baden-Württemberg
Der Jahresempfang der Bischöfe hat seit vielen Jahren Tradition. Er findet jährlich im Wechsel zwischen den evangelischen Landeskirchen und den katholischen Diözesen in Baden-Württemberg statt. In diesem Jahr stand der Jahresempfang des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger und des Diözesanadministrators der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dr. Clemens Stroppel, ganz im Zeichen des 50-jährigen Bestehens des Katholischen Büros in Stuttgart. Nach dem Festakt, luden die Landesregierung von Baden-Württemberg, die Erzdiözese Freiburg sowie die Diözese Rottenburg-Stuttgart wieder zu einem Stehempfang in den Marmorsaal des Neuen Schlosses ein.
Über das Katholische Büro
Das Katholische Büro vertritt als überdiözesane Einrichtung die Interessen der Erzdiözese Freiburg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Baden-Württemberg. Dazu steht es im Austausch mit der Landesregierung, dem Landtag und der ministerialen Verwaltung und vermittelt den Kontakt zur Regierung, zum Parlament, zu den Landesbehörden, zu den kommunalen Spitzenverbänden, zu gesellschaftlichen Gruppierungen und Vereinen, Gewerkschaften sowie Organen der öffentlichen Meinungsbildung. Insbesondere beobachtet das Katholische Büro die Gesetzgebung und viele relevante Vorhaben auf Landesebene in den Bereichen, die als Kirche wichtig sind. Dazu gehören die Bildungspolitik, die Wohlfahrtspflege, Migration und Integration sowie das ehrenamtliche Engagement. Bei einem Kirchenasyl in einer katholischen Gemeinde oder Ordensgemeinschaft in Baden-Württemberg ist das Katholische Büro Ansprechpartner zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Innerhalb der Kirche steht es im Austausch mit den Ordinariaten, den Diözesancaritasverbänden, kirchlichen Verbänden, dem Evangelischen Büro Stuttgart sowie den Katholischen Büros beim Bund und in den Ländern. Ein Katholisches Büro gibt es in jedem Bundesland am Sitz der Landesregierung, sowie am Sitz der Bundesregierung in Berlin. Neben dem politischen Auftrag ist das Katholische Büro auch Ort der Seelsorge. Deshalb lädt es zusammen mit dem Evangelischen Büro während der Plenartage regelmäßig zu ökumenischen Landtagsandachten ein.