„Der heilige Josef ist unser Hausheiliger“, sagt Adelheid Simmler. „Wenn es ein Problem gibt, schwätzen wir zuerst mit dem heiligen Josef.“ Zusammen mit Josefine Schneider gehört sie zu den zahlreichen Gemeindemitgliedern, die als Figuren-Paten die Kirchenrenovierung von St. Sebastian in Oberkirchberg auf besondere Weise begleiten. Weil kein Josef mehr „im Angebot“ war, hat die 73-jährige Oberkirchbergerin eine Patenschaft für die Muttergottes übernommen – bleibt ja in der Familie. Etwas leidend, aber durchaus verständnisvoll blickt die Marienfigur neben dem linken Seitenaltar in ihrem rötlich schimmernden Gewand zwischen den Stangen des Baugerüsts hervor. Das Jesuskind, das sie auf dem linken Arm trägt, wärmt sie mit der Innenseite ihres blau-goldenen Umhangs, in ihrer Rechten hält sie – trotz allem – das Zepter in der Hand.
Einige Putten wie die über den Beichtstühlen haben es nicht so gut: „Die schauen etwas traurig, weil sie keiner nimmt“, sagt Bruno Lederle schmunzelnd. „Dabei haben wir für die Engelchen schon Werbung gemacht.“ Bruno und Monika Lederle sind die Initiatoren der besonderen Patenschaftsaktion, mit der die Eigenmittel der Kirchengemeinde für die umfangreiche Renovierung etwas aufgestockt werden sollen. Im Zentrum der Maßnahmen stehen eine Sanierung der Dach- und Deckenkonstruktion sowie der Elektrik und umfangreiche Konservierungsmaßnahmen. Aber auch an vielenAusstattungsobjekten der klassizistisch geprägten Kirche besteht Restaurierungsbedarf: „Die Holzobjekte sind durch Schädlingsbefall teilweise bereits brüchig. In verschiedenen Bereichen zeigen sich Fassungsverluste und -lockerungen sowie Oberflächenverschmutzungen und Verfärbungen“, heißt es auf der Webseite der Kirchengemeinde.