Dass der Blutfreitag im dritten Coronajahr nicht ganz so ablaufen wird wie 2019 und in den Jahrzehnten zuvor, ist den Verantwortlichen der Basilikagemeinde St. Martin bewusst. Dennoch knüpfen sie mit den diesjährigen Planungen an die Tradition vor der Pandemie an. "Die aktuelle Situation und die Prognosen lassen mehr zu als 2020 und 2021", erklärt der Weingartener Pfarrer Ekkehard Schmid. In den vergangenen beiden Jahren zog eine Minigruppe aus der Welfenstadt beim "Blutrittle" auf geheim gehaltenen Wegen durch die Fluren. Die Gläubigen konnten die Gottesdienste über einen Livestream im Internet mitverfolgen.
In einem Schreiben an die Gruppenführer im Umland verweist Schmid, der auch dem katholischen Dekanat Allgäu-Oberschwaben vorsteht, auf den Beschluss des Arbeitskreises Blutritt. Dieser sieht den Blutfreitag am 27. Mai "in der vertrauten Form wie zuletzt 2019" vor. Wegen der konkreten Rahmenbedingungen wollen die Verantwortlichen in den kommenden Wochen mit der Stadtverwaltung Weingarten im Gespräch bleiben, die den derzeitigen Planungen grundsätzlich zugestimmt hat. Somit könnten dieses Jahr auch erstmals Frauen hoch zu Ross teilnehmen. Der Kirchengemeinderat St. Martin hatte Ende 2020 die Entscheidung darüber den einzelnen Blutreitergruppen überlassen.