Diözesanrat

„Glaube, Verantwortung, Zukunft“

Präsidium, Geschäftsstelle und Protokollantin kamen zur Novembersitzung des 11. Diözesanrats in Rottenburg unter 2-G-plus-Vorsichtsmaßnahmen zusammen

Präsidium, Geschäftsstelle und Protokollantin kamen zur Novembersitzung des 11. Diözesanrats in Rottenburg unter 2G-plus-Vorsichtsmaßnahmen zusammen. Die Sitzung fand digital statt. Bild: DRS

Der Diözesanrat beschließt die Verwendung des Jahresüberschusses aus 2020 und berät über pastorale Schwerpunkte in den Jahren 2023/24.

In seiner Sitzung am 26. und 27. November, die coronabedingt erneut digital stattfinden musste, hat das oberste gewählte Gremium der Laien und Priester in der Diözese Rottenburg-Stuttgart über die pastoralen Schwerpunkte für die Jahre 2023/24 beraten und die Verwendung des Jahresüberschusses 2020 beschlossen.

Zuvor verabschiedeten die Delegierten eine Erklärung zur aktuellen pandemischen Lage in Baden-Württemberg. Darin rufen sie alle Katholikinnen und Katholiken Württembergs auf, sich an der Bekämpfung der Pandemie zu beteiligen und bitten eindringlich darum, sich impfen zu lassen.

Weltweiter synodaler Prozess

Der Diözesanrat möchte sich konstruktiv an dem weltweiten synodalen Prozess zur Vorbereitung der Weltbischofssynode beteiligen. Mit einem Antrag übermittelt das Gremium in seiner Funktion als Pastoralrat Bischof Dr. Gebhard Fürst seine Reformanliegen und bittet ihn, diese in die Stellungnahme der Diözese Rottenburg-Stuttgart aufzunehmen.

Die Mitglieder treten mehrheitlich für die Weiterentwicklung der katholischen Weltkirche ein, unter anderem indem alle kirchenrechtlich gegebenen Zugangsmöglichkeiten von Frauen und nicht zölibatär lebenden Männern zum Weiheamt genutzt und längst überfällige Reformschritte in der katholischen Kirche in die Wege geleitet werden. Auf allen Ebenen sollen Laien in Leitungsfunktionen berufen sowie Ortskirchen und deren Entscheidungsbefugnisse gestärkt werden.

Einen wichtigen Schritt sieht der Rat auch im sinnvollen Teilen von Macht und Verantwortung. Bischof Dr. Gebhard Fürst, der Vorsitzende des Diözesanrats, sicherte zu, die Anliegen des Diözesanrats sorgfältig zu prüfen. „Ich setze mich seit Beginn meiner Amtszeit mit Nachdruck für unser vorbildliches Rottenburger Modell ein, mit dem Diözesanleitung und Laienvertretung seit über 50 Jahren konstruktiv zusammenarbeiten.“

Glaubenskommunikation, Ehrenamtsförderung, Zukunftswerkstatt

Alle zwei Jahre empfiehlt der Diözesanrat als Pastoralrat Bischof Dr. Gebhard Fürst pastorale Schwerpunkte für die Weiterentwicklung der Seelsorge in der Diözese. Nach Beratungen sieht der Diözesanrat für 2023/24 drei Schwerpunktthemen: Zunächst den Dialog über den Kern unseres Glaubens. Von hoher Bedeutung sieht er die Förderung und Weiterentwicklung des kirchlichen Ehrenamts an. Und nicht zuletzt rät er, die Seelsorge als Zukunftswerkstatt zu begreifen, in der die Themen Leitung sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie ehrlich reflektiert und diskutiert werden.

Das Bischöfliche Ordinariat stellt den einzelnen Mensch in den Mittelpunkt kirchlichen Handelns und setzt seine Schwerpunkte bei den Themen Engagemententwicklung, diakonische Kirche und Personalentwicklung.

Im Pastoralausschuss sollen nun die Schwerpunkte des Diözesanrats und des Bischöflichen Ordinariats verzahnt und in Zielen und Maßnahmen konkretisiert werden. „Der Schwerpunkt Glaubenskommunikation wird eine große Herausforderung für das Bischöfliche Ordinariat wie auch für jeden einzelnen von uns sein, da er an das Fundament dessen geht, was uns als Kirche in Rottenburg-Stuttgart ausmacht.

Unseren Glauben sprachfähig machen heißt also, an die Grundlagen und Grundsätze gehen und sich dessen vergewissern, was uns trägt“, betonen die Vorsitzenden des Pastoralausschusses Melvin Mendritzki und Ursula Renner. Der Beschluss über die Schwerpunktthemen und deren Umsetzung fasst der Diözesanrat in seiner Märzsitzung 2022.

Jahresüberschuss trotz rückläufiger Kirchensteuereinnahmen

Trotz deutlichem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen um 7,6 Prozent schließt der Diözesanhaushalt 2020 mit einem kleinen Jahresüberschuss in Höhe von knapp 2,9 Millionen Euro ab. „Im Wesentlichen kommt dieser Überschuss durch hohe Haushalts- und stringente Ausgabendisziplin der Budgetverantwortlichen zustande“, erklärt der Vorsitzende des Finanzausschusses Werner Krahl und betont „ihnen gilt an dieser Stelle mein besonderer Dank.“

Ein Teil des Jahresüberschusses 2020 wird dem Budgetkreis Jugend zur Verfügung gestellt. Damit sollen Projekte des Bischöflichen Jugendamtes unterstützt werden, die coronabedingt von Einnahmeausfällen und Mehrausgaben betroffen waren und sind, beispielsweise Digitalisierung, Weltkirchlicher Friedensdienst und Ferienangebote des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Zudem fasste der Diözesanrat Haushaltsbeschlüsse zur Bezuschussung verschiedener Projekte und Baumaßnahmen. Gefördert wird u.a. das Carl-Sonnenschein-Haus, ein Studentenwohnheim in Tübingen, wodurch die dortigen Mieten stabilisiert, das heißt bis 2024 nicht erhöht werden. Die kirchlichen Studierendenwohnheime leisten einen wichtigen Dienst für junge Menschen und erfüllen zugleich den caritativ-diakonischen Auftrag der Kirche, indem sie Begegnungsräume über kulturelle Grenzen hinweg eröffnen.

Durch die christliche Prägung des Wohnheimes kommen Studierenden mit christlichen Werten in Kontakt. „So erfahren junge Menschen, die keine Nähe mehr zur Kirche haben, ganz konkret in ihrem Alltag, dass ihnen Kirche in einer wichtigen Lebensphase zur Seite steht“, betont Diözesanratssprecher Dr. Johannes Warmbrunn.

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