Knapp 800 Gläubige sind am vergangenen Wochenende der Einladung des Katholischen Dekanats Freudenstadt ins Waldachtal gefolgt. Beginnend an der Wallfahrtskirche in Heiligenbronn wurde das Gnadenbild in einer feierlichen Prozession zum Gottesdienstort in die Fahrzeughalle der Firma Schweizer Reisen in Lützenhardt überführt. Dieses wurde von verschiedenen Personen aus dem Dekanat stellvertretend für Trauernde, Kranke und Kinder getragen. Die Prozession gestalteten Wallfahrtsseelsorgerin Sr. Martina Küting und Gemeindereferentin Ellen Schlenker.
Domkapitular leitet Festgottesdienst
Die Freude war sehr groß, dass Domkapitular Msgr. Andreas Rieg in diesem Jahr der Einladung nach Lützenhardt gefolgt ist und den anschließenden Festgottesdienst leitete, heißt es in einer Mitteilung von Dekanatsreferentin Nicole Uhde. Dekan Anton Bock, Pfarrer Rajesh Jose George, Steinachtal, Pater Zeljko Bakovic, Pfarrer der kroatischen Gemeinde Freudenstadt, Vikar Ivan Totic und Pater Emmanuel aus Freudenstadt sowie die Diakone Dominik Weiß, Baiersbronn, und Toni Babic, Waldachtal, feierten den Gottesdienst mit der Wallfahrtsgemeinde.
Kroatische Sprache mit festem Platz im Gottesdienst
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst durch einen Dekanatschor mit Sängerinnen und Sängern aus dem gesamten Dekanat unter der Leitung des kürzlich in den Ruhestand verabschiedeten Regionalkantors und Kirchenmusikdirektors Karl Echle. Ein Chor aus Sängerinnen und Sängern der kroatischen Kirchengemeinde Freudenstadt gab mit mehreren Liedern in kroatischer Sprache dem Gottesdienst einen festen Platz – Lesung und Fürbitten waren ebenfalls in beiden Sprachen zu hören.
Spendeneinnahmen für Hospizdienst und Notfallseelsorge
Nach dem Gottesdienst lud der Dekanatsrat zum gemeinsamen Mittagessen und zu Kaffee und Kuchen ein. Ehrenamtliche der kroatischen Gemeinde Calw bereiteten Cevapcici zu, darüber hinaus wurden leckere Flammkuchen von Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem Dekanat Freudenstadt gebacken. Ein Eine-Welt-Waren-Verkauf des Teams aus Freudenstadt sowie der traditionelle Verkauf der Wallfahrtskerzen und des Wallfahrtsbrotes rundeten das Angebot ab und boten eine Möglichkeit der Begegnung für die Teilnehmenden aus dem gesamten Dekanat.
Die Spendeneinnahmen des Wallfahrtswochenendes kommen anteilig dem Kinder- und Jugendhospizdienst Freudenstadt sowie der Notfallseelsorge (PSNV) im Landkreis Freudenstadt zugute.
Durch ein abwechslungsreiches Kinder- und Familienprogramm mit zahlreichen Kreativangeboten und einem spirituellen Impuls führten Eva Huber, Referentin für Familienpastoral, Ulrike Roth, Gemeindereferentin aus dem Steinachtal, sowie Mitarbeitende des Kindergartens Lützenhardt.
Im Glauben stärken
Am Vorabend des Wallfahrtstages fand, wie bereits in den Vorjahren, wieder ein Taizé-Gebet ebenfalls in der Fahrzeughalle statt. Die Band „The Sky Voices“ gestaltete das Gebet durch traditionelle Gesänge aus Taizé. Stillephasen sowie meditative Gesänge in einer lichterfüllten Atmosphäre setzten einen weiteren Höhepunkt an diesem Wallfahrtswochenende, welches Jung und Alt in großer Zahl nach Lützenhardt lockte. Inhaltlich gestaltet und vorbereitet wurde das Taizé-Gebet durch Wallfahrtsseelsorgerin Sr. Martina Küting, Diözesanrätin Marita Walz sowie Liza Huber-Geis und Matthias Geis aus Freudenstadt.
Die Dekanatswallfahrt als Ort gelebten Glaubens in Gemeinschaft prägt seit vielen Jahren das Dekanat – diese Möglichkeit wollten die Initiatoren auch in diesem Jahr bieten. Besonders in der aktuell unsicheren Zeit hat die Begegnung den Menschen gutgetan. Die Wallfahrtsgemeinschaft konnte sich gegenseitig im Glauben stärken und darüber hinaus ein eindrucksvolles Zeichen der christlichen Nächstenliebe setzen, teilt die Dekanatsreferentin mit. Und weiter sagt sie: "Das Bedürfnis nach Gemeinschaft, nach Glaubenserneuerung in Gemeinschaft, ist weiterhin sehr groß, dies war deutlich zu spüren – ein wirkliches Hoffnungszeichen, welches uns vertrauensvoll in die Zukunft blicken lässt."