Mit einem Abschlusspodium, das die Forderungen nach mehr Engagement im Klimaschutz an vielen Stellen verdeutlichte, ist die diesjährige Jugendseelsorgetagung des Bundes der Deutschen Katholische Jugend (BDKJ) Rottenburg-Stuttgart und Bischöflichen Jugendamtes (BJA) am 12. Januar zu Ende gegangen. Die rund 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen beschäftigten sich 2,5 Tage lang bei der digitalen Konferenz mit dem Thema „Glaubenssache: Klimagerechtigkeit“ und setzten sich anhand von Vorträgen, Austauschrunden, Workshops und Reflexionszeiten sowohl mit ihren eigenen Haltungen als auch mit ihren persönlichen und beruflichen Möglichkeiten für mehr Klimagerechtigkeit auseinander.
Klimawandel: Flächendeckende Institution Kirche spielt zentrale Rolle
Mehrere Aktivisten und Aktivistinnen der „Fridays for Future“-Gruppe Tübingen berichteten von ihrem Engagement und den Utopien, die sie motivieren, und regten damit die Tagungsteilnehmer- und Teilnehmerinnen zu eigenem Handeln an. Es wurde allen bewusst, wie dringlich und notwendig dieses Handeln, jetzt und vielerorts, ist, damit das Klimaziel von 1,5 Grad bis 2030 möglichst erreicht werden kann. Der Kirche– und im speziellen der kirchlichen Jugendarbeit – kommt dabei als flächendeckende Institution eine zentrale Rolle zu, bis 2030 klimaneutral zu werden. In der Diskussion mit Dr. Joachim Drumm, Leiter der Hauptabteilung Kirche und Gesellschaft wurde deutlich, dass die Jugend das allein nicht erreichen kann. Sie benötigt die neben der ideellen Unterstützung insbesondere das Engagement der älteren Generationen, die rein zahlenmäßig einen viel größeren Wirkungsgrad besitzen, wie Katrin Bederna, Professorin für katholische Theologie an der PH Ludwigsburg, meinte.
Sowohl Maya Ihle, Mitgründerin der Fridays for Future Gruppe Tübingen, als auch Daniela Ordowski, Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung, ermutigten die jungen Menschen darin, mit ihrem Engagement bei denjenigen Druck zu machen, die in den institutionellen Strukturen etwas verändern können. So bestärkte Maya Ihle alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen, sich für eine gerechte Zukunft einzusetzen: „Wir müssen uns mehr trauen, als wir uns vorstellen können.“
Diözesanjugendseelsorgerin BDKJ/BJA Nadine Maier richtete sich in ihren abschließenden Worten gezielt an die jungen Aktivisten und Aktivistinnen: „Wir können viel von euch lernen, von eurem Wissen und der Konsequenz, mit der ihr danach handelt. Wir unterstützen euch gerne und wollen uns mit euch gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft stark machen!“ Auf der Jugendseelsorgetagung konnte eine große Vielfalt an unterschiedlichen Ideen dafür gesammelt werden. Sie war der inhaltliche Startpunkt für das Jahresthema Nachhaltigkeit, dem sich BDKJ und BJA 2022 verstärkt annehmen.