Vom ertüchtigten Kirchturm der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche in Aalen werden ab Mitte September Kirchenglocken erklingen. Die Besonderheit: Drei der vier Glocken stammen aus der evangelischen Markuskirche, die aufgegeben wurde. Die vierte Glocke wurde gespendet.
Zwischen Straßengeräuschen, Baulärm und Alltagshektik wird sich über dem Stadtteil Hüttfeld der Klang von vier Glocken mischen. Drei der Glocken haben sozusagen ihren „Dienstherrn“ gewechselt. Die evangelische Markuskirche wurde vor drei Jahren aufgegeben. Die Glocken indes fanden eine neue Verwendung. Auf Initiative des Aaleners Helmut Erhardt, aktiv in der Kirchengemeinde Salvator, zu der die Heilig-Kreuz-Kirche gehört, sind die Glocken umgezogen. Das Terzett wird ergänzt von einer neuen Glocke, gegossen in Wetzlar und vom Glockensachverständigen der Diözese als „sehr exakt gegossen“ tituliert. Sie ist eine Spende der Familie Diessner.
Ein Zeichen der Kontinuität
Am vergangenen Sonntag nun fand die Weihe der vier Schönheiten statt. Aufgehängt an einem Holzgestell und sehr fein mit Blumen geschmückt, freute sich Pfarrer Wolfgang Sedlmeier sehr über dieses besondere Ereignis. Immerhin liegt die letzte Glockenweihe in Aalen 72 Jahre zurück.
Auch Prälat Dr. Klaus Krämer, der zur Weihe aus Rottenburg angereist war, sprach von einem „besonderen Anlass, den es so nicht mehr oft gibt“. Die Glocken seien ein Zeichen der Kontinuität und dass es weitergehen wird mit der Kirche. „Der Glaube wird weitergetragen von Generation zu Generation“, führte der Prälat aus. Die Gemeinde werde zusammengerufen von den Glocken; ihr Klang durchbreche den Alltag und wolle zeigen, dass Gott den Menschen nahe ist. „Mit dem Klang der Glocken kann dieses Gefühl in unser Herz sinken.“