Vom 8. bis 11. November haben rund 60 Verantwortliche der Jugendpastoral über das Thema Gottesbilder beraten, die nicht nur im kirchlichen Bereich präsent sind, sondern auch im Alltag – beispielsweise in Computerspielen, Filmen und in der Musik. Im Mittelpunkt stand die Frage, was Jugendpastoral tun kann, um junge Menschen bei der Entwicklung eines eigenen Gottesbildes zu unterstützen.
"Junge Menschen entdecken Gottesbilder zum Beispiel in Onlinegames und Serien sowie im Kontakt mit Gleichaltrigen aus anderen Religionen", so Bianka Mohr, Leiterin der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj). "Sie brauchen Orte, um sich mit diesen Begegnungen und ihren persönlichen Vorstellungen von Gott auseinanderzusetzen. Das zeigen uns die internen Entwicklungen der Jugendverbände der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) und der Katholischen jungen Gemeinde (KjG), die sich in den vergangenen Jahren mit der Frage der Benennung des Gottesnamens befasst haben."
Junge Menschen entdecken Gottesbilder zum Beispiel in Onlinegames und Serien sowie im Kontakt mit Gleichaltrigen aus anderen Religionen.
Bianka Mohr, afj-Leiterin
Den reichen Schatz biblischer Gottesbilder zeigte Dr. Annette Jantzen auf, Pastoralreferentin aus dem Bistum Aachen. Dabei schaute sie insbesondere auf die unterschiedlichen Gottesbilder in den Psalmen. Diese Vielfalt machte den Teilnehmenden deutlich, dass alle Gottesbilder immer nur einen Aspekt Gottes zeigen, da Gott jedem Gottesbild immer eher unähnlicher als ähnlich ist. Prof. Dr. med. Eckhard Frick SJ, Professor für Anthropologische Psychologie an der Hochschule für Philosophie München, referierte über die unterschiedlichen Entwicklungsstadien junger Menschen und erläuterte, wie diese Gottesbilder aufnehmen und prägen. Er betonte, dass junge Menschen ihre Gottesbilder auch aus der Erfahrung der Menschen entwickeln, zu denen sie eine gute Beziehung haben.
Vielfalt ermöglicht Zugang
Dr. Veronika Ruf, Theologische Referentin im Fachbereich Liturgie des Bistums Augsburg, sprach über das jeweils unterschiedliche Proprium der göttlichen Personen der Dreifaltigkeit und die Eigenschaften, welche diesen göttlichen Personen zugeordnet werden. Im abschließenden Fachvortrag konnten die Teilnehmenden an den zahlreichen erprobten Methoden in der Vermittlung von Gottesbildern von Prof. Dr. Hans Mendl vom Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts aus Passau partizipieren.
Am Ende des Studienteils diskutierte die Konferenz über die Voraussetzungen und Rahmenbedingen für eine gelungene Begleitung junger Menschen auf der Suche nach ihren Gottesbildern. "Sie brauchen authentische Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner, die um die Hintergründe der vielfältigen Gottesbilder wissen und diese anbieten. Diese Vielfalt ermöglicht es, einen Zugang zu Gott und eine personale Beziehung zu ihm aufzubauen", zeigte sich die Leiterin der afj zuversichtlich: "Gott ist so vielfältig wie die Gottesbilder. Wir müssen diese Vielfalt in der Liturgie und im Gebetsleben nutzen und so junge Menschen in ihrer eigenen Spiritualität stärken."
Fachstelle für Jugendfragen
Die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) ist als Fachstelle für Jugendfragen in die Arbeit der Jugendkommission und des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz eingebunden. Die Jugendkommission hat zur Aufgabe, aktuelle Entwicklungen in der Jugendpastoral zu beraten und große jugendpastorale Veranstaltungen zu begleiten.
Die Jahreskonferenz Jugendseelsorge dient der Förderung, Koordination und Entwicklung der Jugendpastoral in Deutschland. Mitglieder sind die Verantwortlichen für die Jugendpastoral in den bischöflichen Jugendämtern, den BDKJ-Diözesan- und Landesverbänden, dem BDKJ-Bundesverband, der BDKJ-Mitgliedsverbände auf Bundesebene und der Arbeitsgemeinschaft der Jugendpastoral der Orden sowie die Leitung der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz.